Ab Sommer 2015 will Wirecard mit „boon“ boomen
Trotz der Zurückhaltung des deutschen Bundesbürgers, wenn es um das Mobile Payment geht, möchte nun auch Wirecard, ein Unternehmen für elektronische Zahlungen, ab Sommer 2015 mit der Bezahl-App „boon“ den deutschen Markt stürmen.
Die Bargeld-Affinität der Deutschen und die Skepsis gegenüber Mobile Payment-Möglichkeiten haben verschiedene Gründe: Zum einen natürlich den Sicherheitsaspekt. Viele deutsche User trauen der Mobile Payment-Technik weniger als den gegenwärtig genutzten Bezahlsystemen für bargeldlose Zahlungen. Dazu gehören u. a. Online-Überweisungen, Kreditkartenzahlungen an der Kasse oder im Internet usw.
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Auf der anderen Seite sind da die Händler, die aufgrund der mit hohen Kosten verbundenen Anschaffung neuer Techniken für ihre Kassensysteme, eher zurückhaltend reagieren und die Einführung des Mobile Payment in Deutschland so nicht wirklich vorantreiben. Trotz allem: Wirecard wird den Schritt Richtung Mobile Payment im August 2015 wagen – der angesetzte Termin für den offiziellen Marktstart! Das Unternehmen stellte bereits auf dem World Mobile Congress in Barcelona eine neue Bezahlvariante für das Smartphone vor. Das System, was sich hinter der Bezahl-App verbirgt, nennt sich „boon“. Während der Messe in Barcelona vom 02. bis zum 05. März 2015 durften Besucher bereits eine Showcase-App auf ihr persönliches Smartphone laden – mit allen ausgewählten Funktionalitäten.
„boon“ von Wirecard als Firmenlösung
Die Unternehmensberatung PWC analysierte für das Jahr 2014 die bargeldlosen Bezahlvorgänge der Deutschen während ihrer Einkäufe. Im vergangenen Jahr zahlten gerade einmal 176.000 Kunden ihre Einkäufe on- bzw. offline mit dem Smartphone mit einem Umsatz von 7,6 Millionen. Für die kommenden Jahre sehen die Experten aber jede Menge Spielraum nach oben. Die Prognose für das Jahr 2020 zeigt bereits ein Potenzial von elf Millionen Endkunden auf.
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Ein Grund mehr auch für Wirecard am Ball zu bleiben in Punkto Mobile Payment. Bisher hieß es zwar die sicherste Bezahltechnik liegt im NFC-Verfahren, jedoch hat das System den Nachteil bei Veränderungen auch eine Änderung bei der Hardware vornehmen zu müssen: In diesem Fall muss dann meist auch das Smartphone ausgewechselt werden. Aber wer möchte das, gerade in einer Zeit der absoluten Schnelllebigkeit im Bereich Mobile Payment. Mit der systemunabhängigen App „boon“ möchte Wirecard dieser Tatsache nun aus dem Weg gehen. Hinter der Bezahl-App steht ein System, welches sich Host Card Emulation (HCE) nennt. „Das Angebot richtet sich vor allem an Vertriebspartner aus Handel und Mobilfunk und soll Firmen die Möglichkeit geben, über eine Whitelabel-Lösung eine eigens gebrandete Bezahl-App auf den Markt zu bringen.“ (Quelle: Mobilbranche.de)
Die Mobile Payment-App „boon“ ist eine Co-Branding-Lösung als gemeinsames Angebot von Vertriebs- und Kooperationspartnern. Wirecard schafft so einen erleichterten und vor allem unmittelbaren Zugang für Banken, Händler sowie Telekommunikationsanbieter.
Host Card Emulation – HCE-App von Wirecard
Das Programm simuliert via Software, dass die empfangenen Daten von einer Hardware kommen. Eine Aktualisierung der App ist jederzeit möglich. Auf lange Sicht eine kostensparende Variante für Händler wie Smartphone-Nutzer. Die Übertragung wird nach wie vor über die NFC-Technologie realisiert, d. h. die „boon“-App kommuniziert per NFC mit den entsprechenden Kassenterminals am Point-of-Sale, jedoch mit dem Vorteil, dass durch das dabei verwendete HCE-System eine unabhängige Payment-Lösung angeboten wird. Durch diese Simulation ist es u. a. möglich, dass die Kommunikation zwischen Smartphone und Server auch ohne Mobilfunk stattfinden kann. Auf Kundenwunsch können sogar Überweisungen zwischen Bekannten/Freunden etc. über die App freigeschaltet werden – zahlreiche Möglichkeiten also für den User. Dabei ist das HCE-System nicht unbedingt etwas Brandneues. In Android-Geräten ist die HCE bereits ab Version 4.4 Standard.
Wirecard-Vorstand Markus Braun äußert dazu: „Wir vereinen mit boon in nur einer App eine Vielzahl der digitalen Technologien, die wir in den letzten Jahren auf dem Gebiet des mobilen Bezahlens hinzu gewonnen haben.“
Als Anbieter elektronischer Zahlungsdienste erhält man über Wirecard auch Kreditkartenangebote wie Sie sie bspw. in unserem großen Kreditkartenvergleich finden. Das „Wirecard PrePaid Trio„punktet dabei mit einem kostenlosen Kontopaket, was für jedermann erhältlich ist, da es sich um ein SCHUFA-freies Angebot handelt.
Quelle:
Handelsblatt, 02.03.2015 – Wallstreet-online.de, 02.03.2015 – IT-Finanzmagazin