Der Bargeldkreislauf
Seit Einführung des Euro ist der Bargeldumlauf in Europa kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2014 war erstmals Bargeld im Wert von mehr als eine Billion Euro im Umlauf. Stabilität und Sicherheit gehören zu den wichtigen Anforderungen an einen intakten Bargeldkreislauf. Damit der bare Zahlungsverkehr sicher, effizient und reibungslos funktioniert, werden hohe Anforderungen an die teilnehmenden Bargeldakteure und das Cash-Management gestellt.
Banknoten in der Eurozone
Welche Banknoten sind im Umlauf?
Die Euro-Banknoten werden in sieben Stückelungen herausgegeben: 5 Euro, 10 Euro, 20 Euro, 50 Euro, 100 Euro, 200 Euro sowie (noch) 500 Euro.
Aktuell sind über 29 Mrd. im Wert von mehr als 1,5 Billionen Euro in der Euro-Zone im Umlauf.
Beim alltäglichen Zahlungsverkehr kommen vor allem die Scheine mit niedrigem und mittlerem Wert zum Einsatz; bevorzugt die 50-Euro-Banknote.
Veränderungen
Wie sich der Wert der in der Eurozone in Umlauf befindlichen Banknoten gegenüber dem jeweiligen Vormonat und Vorjahresmonat verändert hat, zeigen unsere nachfolgenden Zeitreihen auf:
Werte von
Werte von
Wie funktioniert der Bargeldkreislauf?
Bevor das Geld von der nationalen Zentralbank an die Geschäftsbanken herausgegeben werden kann, muss es produziert werden. In der Euro-Zone gibt es dafür 17 Druckereien und 14 Münzprägeanstalten. Mit der Ausgabe des Geldes der jeweiligen Zentralbank beginnt der Bargeldkreislauf. In Deutschland erhalten die Geschäftsbanken ihr Geld durch die Deutsche Bundesbank. Diese müssen die Scheine und Münzen in einer Bundesbank-Filiale abholen. In der Regel übernehmen das beauftragte Wertdienstleister.
Problem: Während die Anzahl der Filialen und Betriebsstellen der Deutschen Bundesbank im Jahr 2000 noch bei 129 lag, sollen es 2018 voraussichtlich nur noch 31 sein. Für die Geschäftsbanken wird der Weg zum nächsten Standort somit immer aufwändiger und teurer.
80 bis 90 Prozent der Bargeldtransporte werden durch die rund 180 marktansässigen Geld- und Wertdienstleister erledigt. Diese sind somit eine der wichtigsten Stützen des Bargeldkreislaufs. Damit ein sicherer Transport gewährleistet werden kann, müssen strengste Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden. Bis zu drei Mitarbeiter sind pro Einsatz an Bord des Transportfahrzeuges. Die Dienste erfolgen in der Regel bewaffnet.
Die Geschäftsbanken bringen das Geld über Geldautomaten oder Kassenschalter zu den privaten Haushalten und Unternehmen in den Wirtschaftskreislauf. Das von den Kreditinstituten nicht benötigte Bargeld wird wieder an die Bundesbank zurückgeführt – entweder direkt oder wieder über Wertdienstleister. Auch die Einnahmen im Handel können direkt oder über Wertdienstleister bei der Bundesbank eingezahlt werden.
Wie wird das Bargeld geprüft?
Sowohl Wertdienstleister als auch Geschäftsbanken führen so genannte Cash-Center. Von geschulten Mitarbeitern wird das Bargeld geprüft, gezählt und sortiert. Sofern es den Qualitätsansprüchen entspricht, wird es wieder ausgegeben. Auch bei der Bundesbank wird das Bargeld regelmäßig bearbeitet, um die Bargeldqualität zu erhalten. Das Bargeld wird auf Echtheit und Umlauffähigkeit überprüft und verschmutzte oder stark beschädigte Noten aus dem Verkehr gezogen. Die Bundesbank schreddert die nicht mehr umlauffähigen Banknoten, presst diese zu Briketts und entsorgt sie vorschriftsmäßig. Aus dem Verkehr gezogene Münzen werden im Auftrag des Bundesfinanzministeriums entwertet und über das Verwertungsunternehmen des Bundes (VEBEG) an Metallproduktionsstätten zur Wiederverwertung verkauft.