Altersgrenze für Kreditkarten?

Laut dem Pensionistenverband Österreich verweigern Banken betagten Menschen trotz schadloser Bonität die Ausstellung einer Kreditkarte.

Beim Pensionistenverband häufen sich nach Angaben des Generalsekretärs Andreas Wohlmuth die Beschwerden älterer Bankkunden. Trotz einwandfreier Bonität und jahrelanger Banktreue wird ihnen die Kreditkarte nicht mehr verlängert. Auf einzelne Institute wollte der Verband auf Nachfrage der APA zwar nicht verweisen, aber die Vorkommnisse würden sich transversal durch die gesamte Branche ziehen.

»Wenn erwachsenen, finanziell gut situierten Menschen statt ihrer bisherigen Kreditkarte, die sie jahrzehntelang hatten, eine aufladbare Prepaid-Karte bzw. ›Shopping-Card‹ angeboten wird, die üblicherweise nur Kinder oder Jugendliche erhalten, ist dies eine Beleidigung«, moniert Harald Glatz, der Konsumentenschutzsprecher des Verbandes.

Die Banken selbst hätten diesbezüglich »interne Bestimmungen« bzw. »interne Regularien«, erklärte Andreas Wohlmuth. Als konkretes Beispiel nannte er den Fall zweier 85-jähriger Akademiker, deren Antrag auf eine neue Kreditkarte trotz guter Bonität und jahrelanger Treue unter Berufung auf eine »geschäftspolitische Entscheidung« zurückgewiesen wurde.

Heimo Hakel, Vorstandschef des österreichischen Kreditkartenanbieters card complet gibt sich verwundert: »Also ich höre das das erste Mal, dass es so etwas überhaupt gibt. Mir ist kein einziger Fall bekannt«. Hakel weiter: »Nichts ist geregelt – jeder, der rechtsfähig ist, kann – die entsprechende Bonität vorausgesetzt – bis zu seinem Tod eine Karte haben. Die einzige Regelung, die wir haben, ist, dass die Karte dann erlischt.« Auch Bankangestellte der Bank Austria zeigen sich überrascht und wissen von derlei Fällen nichts.

 

Quellenverzeichnis

Die Presse.comSalzburger Nachrichten