Irreführende Werbung und unzulässige Gebühren bei Kreditkarten
Die Bank of America muss bluten, und das richtig. Wie zwei Aufsichtsbehörden in den USA entschieden haben, muss das größte Kreditinstitut des Landes gleich 772 Millionen Dollar an Rückerstattungen und Strafen zahlen. Der Grund hierfür ist einfach: die Geschäftspraktiken bei Kreditkarten, bei denen mit irreführender Werbung gearbeitet wurde und unzulässige Gebühren erhoben wurden.
Geld zurück für Kreditkartenkunden wegen falscher Versprechen
Die Bank of America muss nun richtig viel Geld an einen Teil ihrer Kunden zurückzahlen. Während „nur“ 45 Millionen Dollar Strafe gezahlt werden müssen an die US-Regulierungsbehörden, fließt ein mehr als zehnfach so hoher Batzen an Geld in Rückerstattungen an Kunden, die in die Irre geführt wurden durch zusätzliche Leistungen für ihre Kreditkarten.
Die Kreditkarten-Kunden hatten unter anderem Ratenschutzversicherungen zu den Kreditkarten abgeschlossen, zu denen die Bank of America falsche Werbeversprechen gemacht hatten. Dies betrifft laut den Aufsichtsbehörden 1,4 Millionen Kunden, die eine solche Versicherung zu ihrer Kreditkarte bei der Bank of America geführt haben. Dazu kommen 1,9 Millionen Kunden, die einen Schutz vor Identitätsdiebstahl abgeschlossen und dafür Versicherungsbeiträge entrichtet hatten, ohne dass der Schutz selbst jemals in vollem Umfang vorhanden gewesen war.
Umstrittene Produkte bereits eingestellt
Wie die Bank of America im Rahmen des Verfahrens bekanntgab, wurden die beiden Versicherungsprodukte, wegen derer sie jetzt zu hohen Rückerstattungen und zu der Millionen-Strafe verdonnert wurde, in den Jahren 2011 und 2012 eingestellt. Angeblich hätten die meisten der betroffenen Kreditkarten-Kunden bereits eine Rückerstattung erhalten von der Bank of America.
Kreditkarten ohne laufende Jahresgebühren vergleichen
Doch die Bank of America war nicht das einzige Institut, bei dem die Aufsichtsbehörden unter den Teppich geschaut haben. Auch der Kreditkartenanbieter American Express stand auf der Liste wie auch JPMorgan Chase, mittlerweile die größte Bank der USA. Ob es hier noch weitere Strafen geben wird, ist bislang nicht bekannt.
Vorsicht Werbeversprechen!
Auch wenn die Angelegenheit selbst nur die Banken in den USA und die dortigen Kreditkarten-Kunden betrifft, so ist es auch in für Verbraucher in Deutschland wichtig, sich nicht durch Werbeversprechen in die Irre führen zu lassen, wenn diese einen Kreditkartenvertrag abschließen.
Kreditkartengebühren berechnen und vergleichen
Gerade das Thema Reiseversicherungen ist ein immer wieder auch umstrittener Punkt, wenn diese gleichzeitig zur Kreditkarte abgeschlossen werden. Zwar klingen die Versicherungsversprechen dann auch immer schön, doch dabei sollte auch das Kleingedruckte in den Verträgen nicht übersehen werden – damit der Versicherungsschutz dann auch wirklich vorhanden ist, wenn man ihn benötigt.
Ähnliches gilt auch für das Thema gebührenfreie Kreditkarten. Viele Verbraucher verstehen diese Art von Kreditkarten dann mitunter als kostenlose Kreditkarten, bei denen sie nichts bezahlen müssen, lesen jedoch nicht die Vertragskonditionen, welche für diese Art von Karten gelten. Denn kostenlos ist eine Kreditkarte nur dann, wenn sie auch als kostenlose Kreditkarte beworben werden darf. Doch selbst dann gilt es genauer hinzusehen, ob nicht eine kostenlose Karte durch sonst höhere Gebühren unter dem Strich möglicherweise nicht gar teurer ist als eine ganz normale Kreditkarte mit Jahresgebühren und Co.