Reiche Russen haben keine Lust mehr auf MasterCard und VISA

Kaum wird in Russland an der eigenen nationalen Kreditkarte gearbeitet, da wenden sich die reichen Bürger des Landes bereits von den großen US-Kreditkartenunternehmen ab. VISA und MasterCard sind nicht mehr interessant für die russischen Oligarchen. Sind sie als reiche Bürger des Landes doch oftmals direkt von den Sanktionen betroffen, welche die EU und die USA gegen Russland ausgerufen haben. Der Wechsel für viele von MasterCard und VISA Kreditkarten hin zu chinesischen Kartenanbietern ist deshalb der neue Trend in Russland.

Kreditkarten aus den USA nicht mehr willkommen

Die Kreditkarten der Kartenunternehmen aus den USA sind in Russland zwar noch weit verbreitet, aber sie haben aufgrund der verhängten Sanktionen viel Wohlwollen verloren. Kurz nach Verhängung der Sanktionen gegen die Kreditkarten russischer Bürger hat Russlands Präsident Wladimir Putin angekündigt, eine nationale Kreditkarte herausgeben zu wollen. Zudem mussten VISA und MasterCard Kautionen in Kauf nehmen, welche sie an die Russische Nationalbank bezahlen sollten. Die Gelder dienen dazu, weiter Kreditkarten im Land ausgeben und die bisherigen Kreditkarten gültig halten zu können.

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Russlands Reiche schießen zurück

Nach der ersten Verhängung der Sanktionen in Folge der Ukraine-Krise war es russischen Bürgern plötzlich nicht mehr möglich, außerhalb Russlands mit den Kreditkarten der US-Anbieter zu bezahlen. Viele von ihnen standen plötzlich ohne Geld da, vor allem in den USA. Genau dies wollen Russlands Reiche nicht noch einmal erleben, nachdem mittlerweile auch Sanktionen gegen fünf russische Banken verhängt wurden. Sie wechseln daher gerne von den US-Kreditkartenunternehmen zu chinesischen Anbietern von Kreditkarten.

Abzug von Milliardenbeträgen von US-Kreditkarten

Für die Kreditkartenanbieter ist dies natürlich bitter. Werden so doch Milliardenbeträge von den Kreditkartenkonten abzogen, die nun zu chinesischen Kreditkartenunternehmen übertragen werden. Für sie sind die aktuellen Entwicklungen natürlich ein dickes Geschäft. Für VISA und MasterCard hingegen zeichnet sich ein finanzielles Debakel ab, dessen Umfang noch nicht abzuschätzen ist.

Beide US-Kreditkartenunternehmen hatten zwar zwischenzeitlich überlegt, sich aus eigener Entscheidung aus Russland zurück zu ziehen. Doch es ist zweierlei, die Fäden der Entscheidung selbst in der Hand zu halten, und dadurch Druck machen zu können. Oder von den Entscheidungen anderer betroffen zu sein und die Kontrolle zu verlieren.

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VISA und MasterCard Umsätze in Russland werden einbrechen

Für die großen Kreditkartenanbieter aus den USA wird dies vor allem eines bedeuten: die Umsätze in Russland werden zurückgehen. Gerade die Oligarchen dürften es gewesen sein, die durch ihr lockeres Händchen beim Geldausgeben für hohe Kreditkartenumsätze gesorgt hatten. Doch nicht nur die reichen Russen werden sich abwenden, früher oder später werden große Teile der Bevölkerung folgen, die ebenfalls keine Kreditkarten mehr von US-Anbietern haben wollen.

Damit hat ein kalter Krieg begonnen: es geht nicht um Waffen, sondern um Geld. Die chinesischen Kreditkartenanbieter wird es freuen, gelangen sie doch so zu einer Verbreitung außerhalb ihrer eigenen Volksrepublik, die vorher nicht denkbar gewesen war. Die Sanktionen der USA und der Europäischen Union gegen Russland machen es möglich. Beim Spiel ums Geld hat der Westen Vieles bedacht, nur eines wohl nicht: für die reichen russischen Bürger gibt es Auswege und die Unternehmen aus den USA und der EU könnten am Ende die Verlierer sein.

Wann kommt die nationale Kreditkarte für Russland?

Russland wird nicht nur auf die Kreditkarten aus einem anderen, großen Land setzen wollen, sondern nach wie vor die finanzielle Unabhängigkeit anstreben. Wann sie nun genau kommen wird, die nationale russische Kreditkarte, ist noch nicht bekannt. Aber dass es sie eines Tages geben wird, scheint sicher zu sein.

Möglicherweise in einer Art Kooperation mit chinesischen oder mit anderen Banken, welche im Ausland Tochterunternehmen oder Filialen unterhalten. So erhalten sie einen möglichst weltweiten Zugang zu Geld und wären nicht vom globalen Finanzmarkt abgeschnitten.