Gebühren an Geldautomaten

Die Bedeutung der Banken für die Volkswirtschaft ist enorm. Neben Risikoübernahme und Fristentransformation gehört die Bargeldversorgung zu den wichtigsten Aufgaben der Banken.

Der Bedarf an Bargeld sinkt eigentlich laufend. Fast in jedem Geschäft kann bargeldlos mit EC-Karte oder Kreditkarte bezahlt werden. In vielen Hotels haben die Manager vergessen, wann zum letzten Mal eine Übernachtung bar bezahlt wurde. Nichtsdestotrotz gibt es Situationen, in denen Bargeld benötigt wird. Hier hilft das dichte Geldautomatennetz. Mit seiner EC-oder Kreditkarte kann ein Bankkunde sich an jedem Geldautomat Bargeld besorgen. Doch genau hier beginnt das Problem: Viele Banken verlangen unverschämt hohe Gebühren von Nichtkunden. Laut dem Blog derwesten.de zahlen fremde Kunden durchschnittlich 5,64 Euro. Doch bis zu zehn Euro pro Transaktion sind möglich.

Banken argumentieren, dass es teuer sei, die Liquidität auch noch für Nichtkunden vorhalten zu müssen. Seit Anfang 2011 wird bei Geldautomaten angezeigt, welche Gebühren eine Bank für einen Verfügungsvorgang berechnet. Ein Hinweis auf dem Bildschirm oder ein Aufkleber soll die  Kunden auf Kosten aufmerksam machen, so der Blog aspect-online.de in den Artikel „Preisradar für Gebühren am Geldautomaten„.

Der Kunde kann dann entscheiden, ob er den Vorgang fortsetzen oder abbrechen möchte. Die Gebühren sind nicht einheitlich – und so fehlt den Kunden der Marktüberblick. Wie die Finanznachrichten berichten gibt es nach wie vor erhebliche Preisunterschiede.

Das Bundeskartellamt überwacht die Entwicklung mit Argusaugen und warnt die Banken vor Preisabsprachen zu Lasten der Verbraucher. Das Bundeskartellamt fordert die Banken dazu auf, ihre Preispolitik zu überdenken. Die Banken fürchten dagegen um ihre Erträge.

Es bleibt spannend. Die Banken stehen letztendlich vor einem Ultimatum. Sie müssen ihre bisherige Gebührenpolitik auf den Prüfstand stellen und harmonisieren. Gleichzeitig werden die Banken mit höheren Anforderungen im Bereich der Eigenkapitalunterlegung konfrontiert. Ein Ertragsverzicht, unabhängig vom Geschäftsfeld, kommt den Banken daher sehr ungelegen.

Von dem Druck, der zurzeit auf die Banken vom Kartellamt ausgeübt wird, profitiert augenscheinlich der Verbraucher. Doch dies könnte nur eine Momentaufnahme sein – die fehlenden Erträge müssen kompensiert werden. Die Banken könnten auf andere, bisher kostenlose Dienstleistungen geringfügige Gebühren berechnen – so beispielsweise auf die Bankberatung. Bereits heute gibt es Überlegungen, Beratungsleistungen entsprechend zu bepreisen – und zwar unabhängig von einem Geschäftsabschluss.

Diese Entwicklung könnte langfristig zu einer höheren Belastung für Verbraucher werden als die bisherigen Geldautomatengebühren.

Die Banken fühlen sich zunehmend in die Ecke gedrängt und überreguliert. Die Vertragsfreiheit und ihre Geschäftskultur werden zum Spielball der Politiker, die sich bei ihren Wählern beliebt machen wollen. Darunter leider auch die Banken, die die vergangene Finanzkrise nicht verschuldet haben. Das Ansehen der Banken hat stark gelitten. Noch unterwerfen sich die Banken den Verordnungen und den Gesetzen, die neu erlassen werden. Die Nehmerqualitäten der Banken könnten aber bald überstrapaziert werden.

Weltweit kostenlos Bargeld mit Kreditkarte

Bei Geldhabebungen im Ausland verhält es sich ein wenig anders. Denn vom kostenlosen Bargeld-Service der einzelnen Bankenverbände können Kunden auf internationalem Terrain nur sehr begrenzt profitieren. Deshalb bieten viele Banken ihren Kunden die Möglichkeit, mit der Kreditkarte weltweit kostenlos Bargeld abzuheben. Die Kreditkarte ist somit die optimale Ergänzung zur girocard.

Welche Kreditkarten bei Abhebungen an Geldautomaten im In- oder Ausland die niedrigsten Bargeldgebühren verursachen zeigt Ihnen unser Kreditkarten-Vergleich bzw. können Sie auch mit unserem Kreditkartengebühren-Rechner ermitteln.