Kriminalität an Geldautomaten nimmt erschreckend zu

Ein Schaden von 20 Millionen Euro – und das mehr als bereits im Jahr 2009. Die Kriminalität an Geldautomaten zeigt mit erschreckenden Zahlen, wie verwundbar wir sind, und wie sorglos wir oftmals mit unseren Daten umgehen.

Im vergangenen Jahr gab es nach einem Rückgang der Zahlen wieder eine Zunahme bei der Manipulation von Geldautomaten. In 2010 wurden in Deutschland 3.183 Angriffe auf Geldautomaten registriert, teilte das Bundeskriminalamt gestern mit. Dies bedeutet eine Steigerung gegenüber 2009 von dramatischen und sehr bedenklichen 55 Prozent. Im Jahr davor hatte es „nur“ 2.058 Angriffe auf Geldautomaten gegeben.

Es wurden dabei 1.765 verschiedene Geldautomaten manipuliert, im Jahr davor lag diese Zahl noch 83 Prozent niedriger bei 964 manipulierten Automaten. Besonders heftig traf es die Geldautomaten in Fußgängerzonen und Bahnhöfen, hier wurde gleich mehrfach manipuliert.

Wie das BKA anhand dieser erschreckenden Zahlen mitteilte, wurde bereits in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres die Gesamtzahl aus 2009 erreicht. Im zweiten Halbjahr kam es dann zu einem Rückgang, das Bundeskriminalamt führt dies auf den Austausch mehrerer hundert Bankautomaten älteren Datums gegen neuen Automaten zurück. Die älteren Geldautomaten sind besonders anfällig für solche Skimming-Attacken, bei denen durch eine Manipulation des Automaten die Geheimnummer des Kunden ausgespäht wird.

Als Kunde kann man dagegen nicht viel tun, außer den Abhebevorgang vor Eingabe der PIN abzubrechen, wenn einem etwas seltsam vorkommt, und bei der Eingabe der Geheimzahl die Tastatur abzudecken. Dass die Banken jedoch im vergangenen Jahr vermehrt ältere Geldautomaten ausgetauscht haben, zeugt davon, dass auch von Seiten der Kreditinstitute an Lösungen gearbeitet wird.

Doch nicht nur an Geldautomaten heißt es, Vorsicht walten zu lassen. Mittlerweile sind auch mehrere Fälle bekannt, bei denen Tankautomaten an Tankstellen oder Personal und an Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn manipuliert wurden.

Vorsicht ist deshalb bei Eingabe der PIN das oberste Gebot. Und falls einem etwas Ungewöhnliches an einem Automaten auffällt, bei dem mit EC- oder Kreditkarte gezahlt oder Geld abgehoben werden kann, ist es am besten, umgehend die Polizei zu informieren. Bei Kartenmissbrauch sollte man sofort die betroffene EC- oder Kreditkarte sperren lassen und die Bank informieren.