Gehören Kryptowährungen der Vergangenheit an?

Nach dem Aufstieg kommt der Fall! So heißt es doch meist … Bezogen auf kryptische digitale Währungen könnte dies durchaus so bewertet werden. Der Bitcoin scheint hierfür ein passables Beispiel: Nach dem ursprünglichen Hype um die Kryptowährung seit 2013 folgte bedauerlicher Weise und recht rasant der Fall. Ausgelöst durch den Diebstahl hunderttausender Bitcoins und der darauffolgenden Insolvenz von Mt. Gox im Februar 2014. So wurde es immer stiller um den Bitcoin – ja regelrecht paralysiert wirkte die digitale Währung. Lediglich Insider sind es noch, die über den Bitcoin als solches sprechen und die eigentliche Revolution der Kryptowährung noch vor sich zu sehen glauben.

Start ups retten Kryptowährungen

Aber auch kleinere Start-ups sind es, die ab und an Interesse an digitalen Währungen zeigen und diese in das eigene Shop-Bezahlsystem integrieren. Sie wollen den Bitcoin und alternativen Digitalwährungen wie Litecoin, Auroracoin, Dogecoin, Ripple etc. eine Chance geben. Dabei haben es besonders Start-ups in Deutschland schwer digitale Währungen aus eigener Kraft auf dem hiesigen Markt zu etablieren. Anders ist das in den USA oder Großbritannien. Der Bitcoin ist das beste Beispiel. Grund für seine fehlende Akzeptanz ist weniger in unserer gesellschaftlichen Einstellung zu suchen als vielmehr in der starken Regulierung digitaler Währungen innerhalb Deutschlands durch die BaFin. Deutsche Start-ups bewegen sich durch diese geringfügige Akzeptanz bedauerlicher Weise nach wie vor in einem »Schattendasein«. Schon allein aus dem Grund, dass gewerbliche Bitcoin-Transaktionen umsatzsteuerpflichtig sind. Die BaFin hat die Bitcoins bereits frühzeitig als Privatgeld und Rechnungseinheit regulatorisch eingeordnet.

Experten prognostizieren eine revolutionäre Umwälzung

Zersplitterte Euromünze auf weißem HintetgrundDiese nächste große Innovation von Kryptowährungen sehen Experten grundlegend in der Funktion des Internets. So beschreiben zwei Journalisten des US-amerikanischen „Wall Street Journals“ in ihrem aktuellen Buch „Cryptocurrency – wie virtuelles Geld unsere Gesellschaft verändert“ welche Folgen eine völlige Inklusion von Kryptowährungen für unsere Gesellschaft hätte.

Im Folgenden finden Sie dazu passend das Interview mit Michael Casey, einem der Autoren des genannten Buches.

Paul Vigna und Michael Casey beziehen sich vor allem auf die Vorteile von Kryptowährungen, die sich für unsere Gesellschaft ergeben würden und an diesen ist aus unserer Sicht durchaus etwas dran.

  • Intermediäre bei Finanztransaktionen werden überflüssig. Das betrifft diverse Zahldienstleister wie PayPal als auch Banken und Kreditkartenunternehmen.
  • Regierungen wird die Kontrolle entrissen, zahlt eine Gesellschaft anstatt in der entsprechenden Landeswährungen nur noch in digitalen Währungen.
  • Grenzüberschreitende Transaktionen sind unkompliziert möglich, wobei durch sinkende Kosten die Margen im Online-Handel sogar noch stiegen.

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Welche Vorteile haben digitale Währungen nun tatsächlich für eine Gesellschaft?

Besonders anmutend sind die Ausführungen der US-amerikanischen Autoren zu den optimierten Lebensbedingungen von Menschen in ärmeren Ländern dieser Welt durch die Einführung von virtuellem Geld.  Dabei handelt es sich um circa 2,5 Millionen Menschen, die bisher weder an irgendein Finanzsystem angeschlossen sind noch im Besitz eines eigenen Bankkontos wären. (s. INTERNET WORLD Business, S. 8 „Virtuelles Geld: In drei Stufen zur Disruption“)

Doch zurück zur Realität: in dieser zeichnet es sich bisher weniger ab, dass es in naher Zukunft zu einer technischen Innovation von Kryptowährungen kommen wird, die das bereits bestehende verdrängen könnte. Die Rede ist im Beitrag von »Disruption«.

»Die Zahlung mit Bitcoins oder alternativen Kryptowährungen ist kaum verbreitet in der deutschen E-Commerce-Landschaft« bestätigt Ingmar Böckmann, Referent beim E-Commerce-Verband BEHV. Böckmann zieht ein klares Fazit: Er stellt die Möglichkeit anonymer Zahlungen einzelner Personen dem Risiko von Kursschwankungen, dem potenzierten Anreiz von Schwarzmarkthandel und Steuerhinterziehung sowie den hohen Kursschwankungen von Kryptowährungen und dem damit verbundenen hohen Risiko gegenüber.

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Virtuelles Geld: Disruption in drei Stufen

Der Artikel beschreibt zudem eine Verdrängung aktueller Bezahlsysteme, -arten durch die Verwendung und zunehmende Etablierung virtuellen Geldes.

1. Stufe: In einem ersten Schritt macht der Bitcoin anderen Bezahlsystemen „bedingt“ Konkurrenz. Mit einer zunehmenden Etablierung wird der Zugriff auf alternative Bezahlsysteme wie Online-Konten hinfällig.

2. Stufe: Auf den Bitcoin folgen in einer weiteren Stufe (Stufe 2) der Disruption die alternativen Kryptowährungen, die den Markt neben dem Bitcoin erweitern und dementsprechend alternative Bezahlsysteme, Währungsumrechnungen, Tauschnetzwerke zusätzlich verdrängen könnten.

3. Stufe: Schließlich könnten sogar aktuell bestehende Basis-Systeme, welche die Grundlagen zur Bitcoin-Idee baten ersetzt werden durch noch komplexere und vielfältigere Systeme.

Info

Ripple stellt für alle digitalisierbaren Güter ein währungsneutrales Tauschnetzwerk dar. Das betrifft neben Währungen, Mobilfunknummern ebenso Bonuspunkte sowie in naher Zukunft Finanztransaktionen. Ripple kann man sich demnach als eine Art „Transportwährung“ vorstellen. An diese sind Informationen jeglicher Transaktionen angeheftet. Der Handel findet dennoch auf Kryptobörsen statt.

So könnte Ripple zeitnah Blockchain ersetzen. Der CEO von Ripples, Chris Larsen, äußert sich zur Thematik entsprechend: »Die Kryptowährung Ripple will ein solches Tauschnetzwerk auf Basis der Blockchain sein […] Zurzeit haben laut Larsen schon drei Banken und ein Bezahlnetzwerk offiziell die Integration von Ripple verkündet, unter anderem die deutsche Fidor Bank.«

Januar 2015 – Die Top10 Kryptowährungen

Infografik: Top 10 der Kryptowährungen | StatistaQuelle: Statista