Ablasshandel 4.0 – der elektronische Klingelbeutel mit Kartenzahlung und NFC
Nicht nur der Einzelhandel geht mit der Zeit und stattet nach und nach alle Kassen mit NFC-tauglichen Kartenterminals aus, auch die Kirche lässt sich nicht lumpen und belebt revolutioniert den Ablasshandel das Sammeln von Spenden mit einem elektronischen Klingelbeutel.
Der erlaubt es dem Sünder Spender nach wie vor, sein Bargeld hineinzuwerfen. Darüber hinaus trumpft der Fast-Fluxkompensator zwar nicht mit einer Zeitmaschine wohl aber mit der Möglichkeit zur bargeldlosen Spende mittels Girocard oder Kreditkarte auf.
Der Clou dabei: die Kartenzahlung erfolgt kontaktlos per NFC, es muss also keine Karte irgendwo durchgezogen und auch keine PIN irgendwo eingegeben werden. Das mit dem Durchziehen überlässt die Kirche dann doch lieber dem Nachtclub und auch ein ratternder Belegdrucker würde die Kollekte nur stören. Ein Drehrad ermöglicht es, die Höhe der Spende bis maximal 25 Euro einzustellen – auch daran hat der Herrgott Erfinder gedacht.
Der Grund für die Einführung des Ablasshandels 4.0 ist laut Kirche nicht etwa der moderne Zeitgeist, nein es sind die Kosten für die Einzahlung des gesammelten Geldes bei den Banken. Das nennen wir Ertragsmaximierung in Form von Kostenminimierung.
Ein Muster des Klingelbeutels ist übrigens zum Patent angemeldet. Vielleicht kommt die Kirche nach Erteilung des Patentes auf Ideen – etwa die Überlassung an Obdachlose gegen eine Lizenzgebühr oder ähnliches. Aber wir wollen ja nicht den Teufel an die Wand malen, sondern freuen uns darüber, dass der Fortschritt auch im Bollwerk gegen selbigen Einzug hält.
Unser Tipp übrigens, wenn es mit dem Kontostand mal klemmt, der Klingelbeutel aber gefüllt werden muss: es gibt zahlreiche Kreditkarten mit Teilzahlung – etliche davon auch ohne Grundgebühren. Eine davon genutzt, ist das Gewissen nach dem Kirchbesuch rein und das Konto wird erst später belastet.
Zu guter Letzt ein altbekannter aber immer junger Witz, wenn es um die kreative Verteilung der Kollekte geht:
Zwei Pfarrer unterhalten sich über die Kollekte. Der erste meint: "Ich nehme mir immer die Scheine raus. Das Kleingeld bekommt der Herr." Sagt der zweite: "Also ich mache das einfacher. Ich nehme die ganze Kollekte und werfe sie hoch. Was der Herr braucht, behält er oben, was wieder herunterfällt, gehört mir."