Mobile Payment gehört in Europa längst zum Alltag dazu

Wie der aktuelle Adyen Mobile Payments Index zeigt, ist das mobile Bezahlen in Europa mittlerweile immer mehr salonfähig geworden. Die Studie des Zahlungsdienstleisters markiert deutlich die Vorherrschaft der Europäer, wenn es um das Mobile Payment geht. Aber: Deutschland hinkt weiter hinterher wie Adyen zugleich aufzeigt.

Fast jede vierte Online-Transaktion mit dem Smartphone

Für die Studie des weltweit führenden Omni-Channel-Zahlungsanbieters Adyen wurden die Zahlen für das 3. Quartal dieses Jahres und damit die Daten von Juli bis September 2014 erfasst. Dabei zeigte sich, dass weltweit mittlerweile fast jede vierte Online-Transaktion mit dem Smartphone und Co. durchgeführt wird. Mit 23,3 Prozent ist hier ein sehr starker Wert zu erkennen – Tendenz steigend. Das Mobile Payment gewinnt damit weiter an Fahrt.

Nutzung verschiedener Smartphone-Technologien in Deutschland

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Im Quartal davor hatte der Anteil mit 21,5 Prozent noch geringer gelegen. Hier zeigt sich ein Anstieg der Online-Transaktionen mit dem Smartphone und anderen mobilen Endgeräten wie dem Tablet. Dies dürfte nicht nur für die Nutzer solcher Zahlungsdienste von Belang sein, sondern zugleich für die Händler, die das Bezahlen mit dem Smartphone und dafür entsprechende Dienste von so genannten Wallets in ihren Shops anbieten.

Europa im Vergleich Smartphone-Zahlung affiner als die Welt

Mit einem Anteil der mobilen Endgeräte beim Bezahlen im Internet von 24 Prozent nimmt Europa im genannten Quartal die Spitzenposition der Studie ein. Hier wird das mobile Bezahlen weiter kultiviert und die Zahlen dürften weiter steigen, wenn die Verbraucher immer mehr die Möglichkeiten der ganzen neuen digitalen Geldbörsen von PayPal, VISA und MasterCard, und irgendwann auch Apple Pay erkennen werden. Dies zumindest sobald der letztgenannte Dienst in Europa an den Start gehen wird.

Omni Channel Payment
© Ayden

Briten lieben das Mobile Payment

Einen klaren Gewinner beim Anteil der mit mobilen Endgeräten durchgeführten Internet-Transaktionen hat Adyen ausgemacht: Großbritannien. Mit 41 Prozent führt das Vereinigte Königreich die Liste der europäischen Länder an. Dies ist übrigens erstaunlich, wir hätten hier eher ein skandinavisches Land erwartet, da das Mobile Payment in Schweden und Finnland im stationären Handel längst zum Alltag des Bezahlens gehört und dem Bargeld in diesen Staaten eine immer geringere Bedeutung zukommt.

Rege Nutzung des Mobile Payment in den Niederlande und Spanien

Mit je 26 Prozent und damit gut jedem Vierten liegt das Mobile Payment in der Nutzung in den Niederlanden und Spanien auf einem gemeinsamen zweiten Platz der Studie. Damit sind die Menschen in den beiden genannten Ländern technikaffin und bezahlen gerne mit mobilen Endgeräten, wenn sie im Internet Transaktionen durchführen. In beiden Staaten dürfte für die Folgezeit ein weiterer Anstieg zu erwarten sein. Abzuwarten bleibt, ob andere Ländern aufschließen oder die Niederlande und Spanien gar überholen werden in Sachen mobiles Bezahlen.

Deutschland abgeschlagen im europäischen Vergleich

Die Briten haben die Nase vorn beim Mobile Payment in Europa. Die Niederländer und Spanier sind auch stark unterwegs. Nur Deutschland ist in Sachen mobiles Bezahlen noch weit im Hintertreffen. Mit nur 17 Prozent der mit mobilen Endgeräten durchgeführten Online-Transaktionen im vergangenen Quartal sieht es noch mau aus in Deutschland mit dem M-Payment im Internet.

Ob es hier in der nahen Zukunft zu einem deutlichen Anstieg kommen wird, bleibt abzuwarten. Immer noch bezahlen die Bundesbürger im Handel vor Ort am liebsten mit Bargeld. Bei Käufen im Internet am liebsten per Rechnung. Der alten Gangart wird hier weiter gefrönt bis zu einer Trendwende könnte es deshalb noch eine Weile dauern.

Asien mit stärkstem Wachstum im mobilen Bezahlen

Das Mobile Payment in Asien gewinnt deutlich an Fahrt. Gegenüber dem Vorjahr konnte Asien im Bereich der Online-Transaktionen, die mit mobilen Endgeräten durchgeführt wurden, einen Anstieg von 58 Prozent erreichen. Damit ist klar: Fernab von Europa und der weiteren westlichen Welt tut sich ein sehr großer, wichtiger Markt auf für die Anbieter von Mobile Payment-Lösungen.

Presseveröffentlichung von Ayden

Media   Press   Adyen
© Ayden

Insgesamt wurden im 3. Quartal 2014 in Asien 17 Prozent der Transaktionen im Internet mit Geräten wie Smartphone und Co. durchgeführt. Der Trend geht damit in diesem Bereich der Welt ganz klar in Richtung mobiles Bezahlen. Asien kann damit zu dem Wachstumsmarkt schlechthin in Sachen Mobile Payment werden und zum Vorreiter in der ganzen Welt. Vorausgesetzt, die Anbieter wissen die potentiellen Nutzer für sich zu gewinnen und erfahren von den Regierungen der verschiedenen Staaten keine Repressionen.

Immer mehr Anbieter für Mobile Payment-Lösungen

In der ganzen Welt gibt es immer mehr Unternehmen und Startups, die Lösungen für das mobile Bezahlen anbieten. Für Nutzer ist es damit schwer, den Überblick zu behalten, und den richtigen Anbieter für sich zu finden. Der Optimalfall wäre natürlich einen Zahlungsanbieter zu finden, dessen virtuelle Geldbörse sowohl zum Bezahlen im Internet wie im stationären Handel genutzt werden kann.

Surftipp: Mobile-Payment-Anbieter im Vergleich

Derzeit gibt es jedoch kein einziges Mobile Payment-System, dass überall genutzt werden kann. Je nach Land gibt es große Unterschiede in der Verbreitung und damit der Akzeptanz. Vor allem Apple Pay macht derzeit groß von sich reden. Bislang ist der Dienst jedoch nur in den USA nutzbar und dort hat sich bereits kurz nach dem Start des Zahlungsdienstes ein Teil des Einzelhandels von der digitalen Geldbörse des Technologie-Konzerns abgewandt. Ob sich Apple Pay hier in Europa wirklich wird durchsetzen können, ist deshalb die große Frage. Zumal mit dem Bonusprogramm-Anbieter Payback kürzlich ein weiterer Player auf dem Markt bekannt gegeben hat, an einer Lösung für Mobile Payment zu arbeiten. 

Je mehr Anbieter es gibt, desto verwirrender wird es aber gleichzeitig für die Verbraucher. Irgendwann geht einfach der Überblick verloren über die vielen Möglichkeiten und statt sich zum mobilen Bezahlen hinzuwenden, könnte dies sogar wegführen davon. Hier ist eine gewisse Sensibilität der Händler wie der Anbieter für die wallets gefragt. Zumal es derzeit alles andere als nach einem Standard für das Mobile Payment aussieht und die verschiedenen Lösungen sich zum Teil sehr voneinander unterscheiden.