Samsung kauft Mobile Payment-Anbieter LoopPay

Seit wenigen Tagen ist es überall zu lesen: Das koreanische Unternehmen Samsung hat den Mobile Payment-Anbieter LoopPay gekauft. Gemeinsam wird nun an einer Strategie gebastelt, die hilfreich ist, das Mobile Payment ohne NFC-Technologie zu revolutionieren und daraus ein Angebot für „Jedermann“ zu schaffen. Ganz nebenbei wird LoopPay als scharfer Konkurrent zu ApplePay gehandelt.

Samsung mit eigenem Bezahldienst: Loop Pay

Am Mittwoch, den 18. Februar 2015 hat das südkoreanische Unternehmen Samsung nach eigenen Aussagen den Mobile Payment-Anbieter LoopPay gekauft. Allerdings ist dies nicht der erste Kontakt, den beide Unternehmen seit geraumer pflegen. Samsung ist bereits seit langem an LoopPay beteiligt, ebenso wie das weltweit bekannte Kreditkartenunternehmen VISA und Synchrony Financial.

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Mit dem eigenen Bezahldienst möchte es Samsung Usern ermöglichen, anstatt mit der Kreditkarte schnell und einfach mit dem Smartphone zu zahlen. Entgegen dem Mobile Payment-Anbieter ApplePay arbeitet LoopPay nicht mit der NFC-Technologie, sondern bedient sich der herkömmlichen technischen Variante: Der Imitation des Magnetstreifens von Bank- bzw. Kreditkarten.

LoopPay ohne NFC-Technologie  

Das Besondere am mobilen Bezahlsystem LoopPay ist, dass es im Gegensatz zu zahlreichen weiteren Anbietern auf dem Markt ohne NFC-Technologie arbeitet. Die Funktionsweise ist einfach und letztendlich nur eine technische Simulation der Bezahlung mit Kreditkarte: LoopPay sendet die Informationen des Magnetstreifens, der sich gängiger Weise auf der Kreditkarte befindet, drahtlos an das POS-System des Händlers. In künftigen Samsung-Modellen wird aller Voraussicht nach ein entsprechender Chip integriert sein. Noch fehlt der Sendechip in den meisten Geräten und wird derzeit ersetzt durch ein spezielles Zubehör wie einer Zusatzhülle für das Smartphone, welche den Datenaustausch bzw. die Bezahlung möglich macht.

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Der Vorteil von LoopPay    

Noch scheint es ein Vorteil zu sein, dass LoopPay nicht mit der NFC-Technologie arbeitet – so wird der MobilePayment-Anbieter zu einem Allrounder. Händler können nämlich für diese Bezahlvorgänge ihre herkömmlichen Kartenlesegeräte verwenden und sind nicht auf die Installation neuer Kassengeräte angewiesen. Ein Nachteil jedoch ist, dass LoopPay aktuell noch nicht die gleiche Schnelligkeit im Bezahlvorgang nachweist wie es mit ApplePay möglich ist. Hier muss erst das Handy eingeschaltet und eine App gestartet werden. Auch sind Bezahlvorgänge mit LoopPay noch nicht anonymisiert. Dies ist bei der Konkurrenz bereits der Fall.

LoopPay vs. ApplePay   

Die Vermutung, dass LoopPay eine ernsthafte Konkurrenz zu ApplePay schaffen möchte, bestätigt sich mit einem Blick auf die Website des Unternehmens. Auf dieser werden die Vorteile (aber auch nur die Vorteile) von LoopPay im Vergleich zu ApplePay noch einmal verdeutlicht. In Zahlen veranschaulicht LoopPay wie fortschrittlich es bereits in seiner Nutzung sei und dies im direkten Vergleich zu ApplePay. Eine mutige Strategie den Mobile Payment-Markt zu stürmen. Folgende Fakten recherchierten wir dazu auf der Homepage von LoopPay.

  • Während LoopPay für circa 90 Prozent des amerikanischen Handels eine mobile Bezahlmöglichkeit darstellt, sind es bei ApplePay gerade einmal ein bisschen mehr als fünf Prozent der Bevölkerung.
  • LoopPay bietet für mehr als 10.000 Bankkarten eine simulierte Lösung, vollkommen gleich ob Prepaid-Kreditkarten, Karten mit privatem Label etc. Apple Pay dagegen soll diese Möglichkeit gerade einmal 90 Emittenten anbieten.
  • Die Auswahl der Smartphones zur Nutzung des MobilePayment-Dienstes LoopPay lässt Nutzern freie Wahl, da das mobile Bezahlsystem durch die Zusatzhülle für zahlreiche Smartphone-Produkte möglich wird – darunter u. a.: iPhones ab dem iPhone 4, HTC, Motorola, Nexus etc. Anders sieht das natürlich bei ApplePay aus, was bisher lediglich auf Apple-Produkte zugeschnitten ist.

Das Fazit des Mobile Payment-Anbieters lautet demnach: “LoopPay works at most US merchants with most types of cards for nearly every smartphone.” Was so viel meint wie: LoopPay funktioniert bei den meisten Händlern in den USA mit der größten Anzahl an verschiedenen Kreditkarten für fast jedes Smartphone.

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Wir lassen ein endgültiges Fazit der Redaktion an dieser Stelle noch offen und beobachten noch eine Weile aus der Ferne das Geschehen auf dem Mobile Payment-Markt. Bisher ist zumindest eines klar festzustellen: Kein Anbieter mobiler Bezahldienste hat sich bisher wirklich signifikant durchgesetzt bzw. für das eigene Produkt eine Unique Selling Proposition geschaffen, sei dies in Europa oder außerhalb. Die Konkurrenz schläft natürlich nicht, das zeigt auch das aktuelle Beispiel: Das Tauziehen zwischen ApplePay und LoopPay.

Gesamtfazit

Ein tatsächlicher Vorteil des Mobile Payment Anbieters LoopPay ist seine praktischen Verwendungsmöglichkeiten im speziellen für Händler. Diese können umgehend aber vor allem kostensparend am mobilen Bezahldienst teilnehmen. Der Extra-Kauf eines neuen POS-Systems entfällt. Händler haben so die Möglichkeit LoopPay sofort zu nutzen durch die Verwendung bereits vorhandener Kassensysteme. Ein großer Vorteil in Betracht der Usability. LoopPay hat damit für einen unkomplizierten, barrierefreien Zugang für das „jedermann“ gesorgt.