boon. kommt an auf dem Mobile Payment-Markt - Yapital geht

Bereits Anfang des Jahres 2015 berichtete unsere Redaktion über den neuen Mobile Payment– Zahlungsdienst mit der Bezeichnung boon. Idee und Technik basieren auf dem Konzept des E-Geld-Institutes Wirecard. Der ursprüngliche Markteintritt in Deutschland wurde auf August 2015 festgesetzt und hatte sich nun doch bis Anfang Dezember gezogen bzw. mit Marktstart im Frühjahr 2016.

Während boon. von Wirecard in den Startlöchern steht und für Anfang Frühjahr 2016 angekündigt wird, sieht es um den Zahlungsanbieter Yapital traurig aus. So berichtet das Handelsblatt am 24. November 2015: »Nach knapp fünf Jahren stellt die Muttergesellschaft, die Otto Group, zum 31. Januar 2016 das Endkundengeschäft des Bezahldienstleisters ein.«1

Wird sich boon. am Mobile Payment-Markt halten können?

Natürlich überrascht es nicht, dass sich User nun nach den Unterschieden fragen: »Was Yapital nicht geschafft hat, schafft boon.? Von welchen Vorteilen bzw. Neuheiten kann boon. im Vergleich zu Yapital profitieren?«  Diese Frage werden wir hier im Detail aktuell nicht beantworten können und ebenso bleibt uns vorerst die Möglichkeit  Vermutungen und Vorahnungen anzustellen. Jedoch wollen wir einen Blick in die nahe Zukunft wagen.

Die Vorteile von boon.

User hält Smartphone mit geöffneter boon-App
© Wirecard – boon. mit NFC-Technologie

Ein wesentlicher Vorteil von boon. ist, dass die Bezahl-App umgehend startklar ist. D. h. nach Download der App auf dem eigenen Android-Smartphone sowie Registrierung bzw. Erstellung eines eigenen Accounts kann das erforderliche Guthaben aufgeladen werden. Wer mit Kreditkarte auf boon. überweist, hat umgehend Zugriff auf das eingezahlte Guthaben. Bei einer Standard-Überweisung müssen User jedoch 2-3 Tage Bearbeitungszeitraum einplanen. Ist das boon.-Guthaben verfügbar, kann die dazugehörige App sofort für bargeldlose Zahlungsvorgänge bei Händlern und Dienstleistern genutzt werden.

Die Auflade-Limits bei boon. sind recht freizügig und unterliegen weniger strengen Reglementierungen. Wer für seinen boon.-Account ein Upgrade möchte, kann dies mit einer einfachen Fingerbewegung tun. So können die Limits als auch Funktionen erhöht bzw. erweitert werden.

Ein weiterer Vorteil zeigt sich in der vollen Kostenkontrolle, in dem Kontobewegungen bzw. Zahlungseingänge wie -ausgänge auf dem boon.-Account sofort eingesehen werden können.

Die Voraussetzungen für eine weltweite Akzeptanz zur Zahlung mit boon. sind zumindest insofern gegeben, dass überall an den Points of Sale, bei welchen die MasterCard Contactless akzeptiert wird, mit boon. bargeldlos gezahlt werden kann. Voraussetzung dabei: NFC-fähige Terminals und Kassen. Die App ist bisher jedoch nur für vier Länder im Google Play Store verfügbar. Weitere Länder sollen folgen.

Ein einfaches Upgrade bringt mehr Funktionen

Mit einem Upgrade des aktuellen boon.-Accounts können User mehr Funktionen in ihrer App integrieren und vor allem ihre Limits erhöhen.

boon. START

boon.-BASIC

boon.-PLUS

als Start-Nutzer registrieren

max. monatliche Aufladegebühr = 5 Euro

nach Upgrade zusätzliches Guthaben mit Kreditkarte bzw. per Überweisung aufladen

max. monatliche Aufladegebühr = 1.000 Euro

max. monatliche Aufladebetrag = 5.000 Euro

Bezahlen mit boon. ohne vorher Guthaben aufgeladen zu haben

Funktion „Automatisches Aufladen“ ist integriert*

Bargeld und Karten können auch für größere Zahlungen zu Hause bleiben

* weitere Auflademethoden folgen in naher Zukunft (Stand 08.12.2015)2

Info

Auch wenn Kosten und Gebühren bei boon. überschaubar sind, ist die Nutzung des Bezahl-Dienstes ab dem 13. Monat nach erstmaliger Nutzung nicht mehr kostenlos. 0,99 Cent beträgt dann die monatliche Gebühr.  

Die Banküberweisung zur Aufladung von Guthaben bleibt kostenlos, mit der Kreditkarte jedoch wird eine Gebühr in Höhe von 1.00 Prozent pro Aufladebetrag fällig.

Welchen Mehrwert hat boon.?

Und hier müssen wir ehrlich sein: wir können ihn momentan noch nicht erkennen. User und ebenso unsere Redaktion werden sich gedulden müssen bis zum kommenden Jahr 2016. Für Anfang des Jahres verspricht Wirecard Folgendes: boon. wird ab 2016 »[…] neben innovativen und sicheren Zahlungsfunktionalitäten, auch Loyalty-Angebote und zahlreiche persönliche Finanzdienstleistungen wie Mikro-Kredite, Peer-to-Peer (P2P) Zahlungen und mehr ermöglichen.«3

Wenn diese Neuerungen tatsächlich kommen und von einer großen Mehrheit angenommen und genutzt werden, wird auch der Mehrwert des neuen »Mobile Payment-Anbieters«, der bisher nur eine reine Bezahl-App verkörpert, steigen.

Dazu kommt die Tatsache, dass der User-Community bisher recht eingeschränkt bleibt, da boon. nur für Android-Smartphone-Nutzer bereitsteht. iPhone-Besitzer werden demnach von diesem Produkt auch zukünftig nicht angesprochen werden.

Weiterführende Links

Handelsblatt, 24. November 2015

Website boon

Pressemeldung von Wirecard, 24.11.2015