Wird der Bitcoin eines Tages zur Weltwährung? 

Das Für und Wider des Bitcoin wird irgendwann vielleicht die Welt teilen, doch der Siegeszug der digitalen Währung scheint nicht mehr aufzuhalten. Bitcoin-Investor Barry Silbert glaubt sogar, laut einem aktuellen Interview mit dem Magazin „Focus“, „dass die digitale Währung bald unser Leben bestimmt“. Doch ist es wirklich so einfach? Wird der Bitcoin eines Tages wirklich in allen Ländern der Welt als Währung anerkannt werden und damit zur Weltwährung werden?

Im September des vergangenen Jahres hat Silbert den ersten Bitcoin-Fonds der Welt gegründet. Inzwischen soll das Unternehmen 70.000 Bitcoins halten, was inzwischen ein Fondsvermögen von etwa 65 Millionen Dollar darstellt. Dabei soll sich der Fonds vor allem für Anleger eignen, die eine langfristige Geldanlage suchen, da sich der Bitcoin gerade aufgrund der starken Kursschwankungen kaum mehr für eine kurzfristige Anlage eignet.

Das erste Mal, dass Barry Silbert etwas vom Bitcoin gehört hat, war im Sommer des Jahres 2011. Der Kurs der digitalen Währung war damals weit entfernt vom heutigen Wert.. 30 Dollar gab es damals für den Bitcoin, bevor es sogar noch zu einem Kurseinbruch kam. Doch dann kam die Wende für die inzwischen bekannteste aller digitalen Währungen und der Wert stieg und stieg. Dies forderte den Investor heraus und irgendwann wurde ihm klar, welches Potenzial tatsächlich im Bitcoin steckt.

Welches das war bzw. ist, macht er in dem Interview mit dem „Focus“ auch deutlich: „Als erstes wird sich Bitcoin unter Investoren als Geldanlage verbreiten, wie Gold. Wir sehen schon, dass sich die Wall Street beginnt, sich für Bitcoins zu interessieren und zu investieren. Wenn die Nachfrage anzieht, steigt der Preis und der Bitcoin-Reichtum konzenriert sich in den Händen einiger weniger. Dann hätte Amazon einen Grund, Bitcoins zu akzeptieren.“ Und dies wäre der Beginn, denn „wenn Amazon erstmal damit anfängt, wird es immer mehr Tauschgeschäfte geben“, so Silbert. Die Währung wäre dann einfacher handelbar. So wird der Bitcoin „erst eine Geldanlage sein, dann eine Währung und dann ein globales Überweisungsnetzwerk“. Das wäre dann der Punkt, an dem es flächendeckend möglich wäre, seine Einkäufe nicht nur etwa mittels Kreditkarten zu bezahlen, sondern diese in Bitcoins oder einer anderen elektronischen Währung zu begleichen.

Noch ist vieles davon nur Zukunftsmusik. Solange vor allem die großen Industrienationen noch gegen den Bitcoin als Währung ankämpfen, wie es beispielsweise in China der Fall ist, in dem die digitale Währung inzwischen verboten ist und auch nicht von Zahlungsdienstleistern mehr genutzt werden darf, wird es immer wieder Knüppel zwischen die Beine des Bitcoin geben. Dennoch wird sich die Wirtschaft zumindest in der westlichen Welt wohl immer mehr dem Bitcoin als Zahlungsmittel öffnen müssen, denn wo die Nachfrage wächst, wird auch das Angebot wachsen müssen.


(Video: http://www.weusecoins.com/de/)