Gebühren für Kreditkarten sinken ab 2015

Nun ist es auch in der Schweiz so weit: Die Kreditkartengebühren, welche der Handel für die Transaktionen ihrer Kunden mit den Plastikkarten bezahlen muss, werden deutlich gesenkt werden. Dies teilte die dafür zuständige Schweizer Wettbewerbskommission, die WEKO, heute Vormittag mit.

Für Deutschland bereits beschlossene Sache

Bereits im Februar dieses Jahres setzte sich die Kommission der Europäischen Union durch mit ihrem Anliegen, dass die vom Kreditkartenunternehmen Visa Europe verlangten Gebühren für Zahlungen mit Kreditkarten viel zu hoch angesetzt seien. Für die Händler bedeutet dies, dass sie ab 2015 deutlich niedrigere Gebühren abtreten müssen für Kreditkartentransaktionen als dies bislang noch der Fall ist. Die EU-Kommission ging von einer Senkung um 40 bis 60 Prozent aus.

Sparen bei Kreditkartengebühren ab 2015
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Ab kommendem Jahr liegen die Gebühren für Kreditkartenzahlungen in Deutschland und länderübergreifend in Europa nur noch bei 0,3 Prozent. Damit ist eine Daumenschraube für den Handel genommen, die vorab je nach Kreditkartenunternehmen und Kreditkartenanbieter unterschiedlich stark zugezogen worden war.

Die Schweiz zieht nach

Auf August kommenden Jahres zieht die Schweiz nun nach in Sachen Senkung der Kreditkartengebühren. Von bislang 0,95 Prozent hat die WEKO eine Senkung der Gebühren für den Handel auf nur noch 0,44 Prozent bewirkt. Damit liegen diese Kosten für den Handel immer noch über den Kosten der Mitgliedsländer der EU. Wer jedoch bedenkt, dass die Einkommensspanne in Schweiz viel höher ist und dort zudem generell ein anderes Kostenniveau herrscht, der wird sich nur wenig über die 0,14 Prozent mehr mokieren.

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Der Durchbruch der WEKO ist ein deutliches Signal an die Kreditkartenunternehmen. Bislang haben die US-Kreditkartenunternehmen Visa, MasterCard und American Express gut verdient an den Gebühren, die der Handel für die Zahlungen ihrer Kunden mit Kreditkarten bezahlen muss. Diesem wurde nun nach der Europäischen Union auch in der Schweiz der Riegel vorgeschoben.

Screenshot WEKO
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In der Alpenrepublik wird die Absenkung der Gebühren laut WEKO jedoch nicht in einem Schritt, sondern in zwei Schritten vorgenommen werden.

  1. Der erste Schritt erfolgt dabei zum 1. August 2015. Dann werden die Kreditkartengebühren auf 0,7 Prozent gesenkt werden.
  2. Der zweite Schritt soll dann genau zwei Jahre später auf den 1. August 2017 erfolgen mit einer Senkung auf die vereinbarten 0,44 Prozent.

Wie werden die Kreditkartenunternehmen reagieren?

In der EU ist für die Visa und Co. die Luft schon dünner geworden in Sachen Kreditkartengebühren. Die Schweiz zieht nun auf Sommer 2015 nach mit der Senkung der Gebühren für den Handel. Dies bedeutet natürlich eine hohe Spanne an Einnahmen, die wegfallen werden für die Kreditkartenunternehmen. Die Entlastung, von der die WEKO für den Schweizer Handel ausgeht, dürfte bei 50 bis 60 Millionen Schweizer Franken im Jahr liegen.

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Dies ist eine Hausnummer, welche die Kreditkartenunternehmen erst einmal stemmen müssen, brechen diese Einnahmen dann doch vorerst weg. Ähnliches ist in der Europäischen Union zu erwarten, auch hier müssen MasterCard und Visa dann auf eine Menge Geld verzichten, die bislang noch als Gebühren für Kreditkartenzahlungen im Handel in ihre Kassen reinkommen.

Werden Kreditkarten ab 2015 teurer?

Der Handel in der EU und in der Schweiz muss ab Januar bzw. ab August kommenden Jahres niedrigere Gebühren wie bisher bezahlen, wenn die Transaktionen ihrer Kunden mit Kreditkarten durchgeführt werden. Für die Händler bedeutet dies natürlich ein großes Aufatmen, nicht jeder konnte diese hohen Gebühren 1 zu 1 an die Kunden weitergeben durch die Gestaltung der Preise. Manche Händler mussten die Kreditkartengebühren selbst stemmen ohne die Kunden wirklich daran beteiligen zu können.

Info

Für die Kreditkartenunternehmen hingegen bedeutet dies herbe Einschnitte bei den Einnahmen. Die sinkenden Kreditkartengebühren müssen von Visa und den anderen Kreditkartenunternehmen erst einmal verdaut werden. Schließlich sind dies deutlich geringere Einnahmen bei den Gebühren, als dies bislang noch der Fall ist. Diese Umsatz- und damit zugleich Gewinnrückgänge sind nicht ohne.

Deshalb stellt sich die Frage, wie MasterCard und Visa ab kommendem Jahr auf diese geringeren Einnahmen aus den Kreditkartengebühren reagieren werden. Möglich ist zum Einen, dass sich die großen Kreditkartenunternehmen in den kommenden Jahren neue Geschäftsfelder suchen werden, um das Niveau bei den Einnahmen weiter halten zu können. Zum anderen ist es möglich, dass entweder die Kreditkartenanbieter, welche die Kreditkarten der beiden großen US-Kreditkartenunternehmen vertreiben, höhere Gebühren bezahlen müssen. Oder aber es werden die Kreditkartenkunden selbst zur Kasse gebeten, so dass ab 2015 mehr für Kreditkarten bezahlt und/oder höhere Gebühren bzw. Zinsen gestemmt werden müssen.

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Was Verbraucher tun können – wenn ihre Kreditkarte teurer wird

Angesichts der Gebührensenkung in der Europäischen Union und nun auch in der Schweiz auf kommendes Jahr, stellt sich die Frage, was die Verbraucher tun können, wenn ihre Kreditkartenanbieter die Preise für Kreditkarten oder aber die Kosten erhöhen. Nicht jeder wird sich dies gefallen lassen wollen und muss es auch nicht.

Zu empfehlen ist mit einem Kreditkartenrechner nach anderen Anbietern zu suchen. Inzwischen ist der Markt für Kreditkarten in Europa und damit auch in Deutschland sehr groß geworden. Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Kreditkartenanbietern, die zum Teil sehr unterschiedliche Konditionen für ihre Karten haben.

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Fazit

Dabei gibt es Kreditkarten, die zeitweise oder auch dauerhaft beitragsfrei zu haben sind sowie Kreditkarten, die gebührenfrei sind. Zudem können Verbraucher wählen zwischen Kreditkarten, die rein als Debit-Karten funktionieren, Kreditkarten, die einen richtigen Kreditrahmen haben sowie den so genannten Prepaid-Kreditkarten, die nur auf Guthabenbasis genutzt werden können. Inzwischen findet jeder und jede das passende Angebot in Sachen Kreditkarten. Wer sich die Zeit nimmt bei der Suche und gründlich verschiedene Kreditkartenanbieter vergleicht, der kann am Ende unter dem Strich die für sich selbst passende Kreditkarte finden.