Senkung der Internetbankenentgelte: Beschluss ist rechtlich bindend
Nach langem Warten kam nun die Zusage von Visa Europe, die multinationalen Internetbankenentgelte für Kreditkartenzahlungen mit Visa-Kreditkarten und Debitkarten zu senken. Die Europäische Kommission hat diese Zusage heute als rechtlich bindend erklärt.
Es wurde höchste Zeit für eine solche Überarbeitung der bisherigen Festlegungen im Transaktionsverkehr für bargeldlose Zahlungen. Die Internetbankenentgelte wurden nun auf 0,3 Prozent des Transaktionswertes gesenkt und vertraglich festgelegt. Das bedeutet eine Reduzierung von 40 bis 60 Prozent. Für alle Beteiligten im europäischen bargeldlosen Zahlungsverkehr ein Grund zum Aufatmen. Denn das hat wahrlich Vorteile. Nicht nur der grenzübergreifende Wettbewerb wird dadurch gestärkt, ebenso ergeben sich für Händler wie Verbraucher Vorteile.
Für die Händler, die Kartenzahlungen annehmen, bedeutet das eine erhebliche Kostenreduzierung. Diese Kosten wurden bisher stetig auf den Verbraucher abgewälzt, denn schließlich ist er es, der für die sich daraus ergebenden Gebühren zur Kasse gebeten wurde. Hohe Kosten seitens der Händler bedeuteten gleichzeitig höhere Preise für die Verbraucher. Der heutige Beschluss der Europäischen Kommission für den Bereich der Internetbankenentgelte für Händler, Verbraucher und den grenzübergreifenden Wettbewerb bedeutet demnach eine deutliche Verbesserung in allen Bereichen, vor allem mit dem Hintergrund, dass pro Jahr mehr als 40 Prozent der bargeldlosen Zahlungen mit Karten vorgenommen werden und das von Händlern wie Verbrauchern.
Alle Kreditkarten im Vergleich
Die Zusagen von Visa Europe
Bereits 2010 ging Visa Europe Verpflichtungen zu Debitkartenzahlungen ein. Diese wurden mit dem heutigen Beschluss erweitert. Ein Schritt, der unbedingt erforderlich war. Das Unternehmen Visa Europe ist immerhin ein Monopol mit dem größten Akzeptanznetz im EWR. Mehr als 41 Prozent aller Zahlungskarten, die im EWR genutzt werden, wurden von Visa Europe ausgegeben.
Ab dem kommenden Jahr gilt nun:
- Händlerbanken haben die Erlaubnis ein geringeres Internetbankenentgelt anzuwenden bei Kunden aus demselben Land, d. h. 0,3 Prozent bei Kreditkarten- und 0,2 Prozent bei Debitkartenzahlungen.
- Visa Europa sagte zudem zu, dass diese Neuregelungen auch für die ausgegebenen Entgelte bei Zahlungen mit Visa-Kredit- bzw. Debitkarten in Staaten gelten, die zwar nicht EWR-Mitglied sind aber zum Visa-Europe-Gebiet zählen, wenn diese Zahlungen bei Händlern, die im EWR niedergelassen sind, verwendet werden.
- Kreditkartenzahlungen im EWR werden auf 0,3 Prozent begrenzt. Das gilt für inländische Entgelte bei aktuell 10 Mitgliedsstaaten sowie Entgelte im grenzübergreifenden Handel. Die Gebührenminderung entspricht dabei rund 40 bis 60 Prozent. Das ist erheblich.
- Zudem soll die Internetbankenentgelt-Struktur vereinfacht werden, so dass die Händler von einer einfacheren und vor allem transparenteren Abrechnung der Kartenakzeptanzdienste profitieren.
Es wird also spannend werden ab dem kommenden Jahr. Wir werden einmal sehen, ob die gesenkten Internetbankenentgelte eine sofortige positive Wirkung auf den grenzübergreifenden Wettbewerb haben und ob sich diese auch in unseren Portemonnaies zeigen wird.
Autor: Daniela Hegner