Mehr Kreditkartenbetrug durch Internethandel

Die Europäische Zentralbank spricht sich beim den Zahlungsverkehr im Internet für höhere Sicherheitsstandards aus infolge dessen, dass der Kreditkartenbetrug durch den Handel im Internet wieder zunimmt. Von 2.635 Euro geht dabei laut EZB ein Euro verloren wegen Betrugs, wenn mit Kreditkarte oder EC-Karte bezahlt wird.

Je mehr im Internet eingekauft wird, desto mehr nimmt zugleich auch der Betrug mit Kreditkarten zu. Während die Bankautomaten immer schwerer manipulierbar geworden sind, und durch die Änderung von der Unterschrift beim Einkaufen mit der Kreditkarte hin zur Geheimnummer-Eingabe, machen Betrüger nun neue Wege für sich aus. Einer davon ist der Kreditkartenbetrug beim Internethandel.

Noch ist der Schadensanteil vergleichsweise gering

Noch liegt der Anteil am Gesamtvolumen der Transaktionen im Internethandel auf einem noch sehr geringen Niveau. Von 3,8 Billionen Euro der in den in die Zahlen einbezogenen Ländern sind es nur 0,038 Prozent, bei denen mit einer Kreditkarte oder EC-Karte betrogen wird. Dennoch ist dies natürlich rein rechnerisch eine recht große Summe, die bei 13,3 Millionen Euro liegt – und dies ist nicht gerade ein geringer Betrag. Es sei denn, man denkt in Peanuts, aber der einzelne Händler, der um sein Geld gebracht wird dabei, wird dies wohl kaum tun.

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Schaden durch Kartenbetrug erstmals wieder gestiegen

Erstmals seit 2008 ist der Schaden, der aus Kartenbetrug entstanden ist, wieder gestiegen. Dies ergaben die von der EZB nun vorgelegten Zahlen aus dem Jahr 2012. Bislang sind noch keine Zahlen von 2013 verfügbar, aber angesichts der deutlich weiter gestiegenen Kaufzahlen im Internet dürfte sich hier im vergangenen Jahr wohl eine weitere Erhöhung der Schadenssumme ergeben haben.

Vor allem Luxemburg, Frankreich und Großbritannien haben beim Kartenbetrug im Internethandel die Nase vorn. Hier kommen die häufigsten Delikte dieser Art vor, wie die Europäische Zentralbank bekanntgab.

Kann man den Kreditkartenbetrug überhaupt eindämmen?

Wenn solche Zahlen zunehmen, muss natürlich auch die Frage gestellt, werden, was dafür getan werden kann, die Problematik einzudämmen. Beim Internethandel dürfte dies jedoch möglicherweise nicht so einfach sein, da es (unseres Wissens nach) keine europaweit einheitlichen Standards gibt.

Die Europäische Zentralbank spricht sich jedoch dafür aus, dass die Sicherheitsstandards beim Zahlungsverkehr für den Internethandel verbessert werden. Dabei soll auch die Identifizierung der Kunden, die mit einer Kreditkarte oder EC-Karte bezahlen, verbessert werden, um Kartenbetrug gleich schon vor dem Zahlungsprozess selbst auszuschließen.

Neben der Sicherheit auf Konditionen achten mit unserem Kreditkartenrechner

Doch die Frage ist, wie soll dies bewerkstelligt werden. Kauf via Karte nur gegen Ausweis-Kopie beispielsweise? Es ist schwierig, hier den richtigen Weg zu finden, denn letztlich bedeutet der Kauf im Internet für viele Verbraucher vor allem eines: es geht schnell und das Bezahlen soll dabei auch gleich noch einfach sein.

Würde bei jedem Kauf neben den Kreditkartendaten oder den EC-Kartendaten auch noch ein Nachweis verlangt über die Identität des Käufers, würde dies sowohl den Kaufprozess verlangsamen, wie auch die Kauflust des Verbrauchers schmälern und damit zu einer höheren Absprungrate vor dem Kauf selbst führen.

Lösungen müssen erst entwickelt werden

Dies bedeutet auch, dass es bislang keine wirkliche Lösung gibt, um den Kartenbetrug beim Zahlungsverkehr im Internethandel einzudämmen. Hier müssen neue Wege gegangen, und neue Ideen gesucht werden. Es sind Innovationen gefragt, die den Zahlungsverkehr mit Kreditkarten und EC-Karten auch für die Händlerseite auf sicherere Beine stellen. Und nicht nur für den Käufer, der von seiner Seite aus meist deutlich bessere Sicherheitsstandards für das Bezahlen im Internet vorfindet.

Vielleicht wäre dies ein Punkt, an dem StartUps ansetzen und neue Möglichkeiten der Sicherheitsstandards entwickeln könnten. Denn da wo bislang nur wenig ist, können neue, gute Ideen gedeihen. Es wird sich damit zeigen müssen, ob sich dieses Themas wirklich jemand annimmt, oder ob es weiter bei der gegenwärtigen Situation bleiben wird beim Internethandel, weil die Standards und die Identifizierung einfach teilweise viel zu lasch sind und damit der Kreditkartenbetrug in diesem Bereich weiter steigen kann und wird.