Rückläufige Umsätze mit Kreditkarten in der Türkei

Die Kreditkartenumsätze, die in der Türkei getätigt werden, sind rückläufig. Dies berichten verschiedene Medien, und zeigen damit auf, wie drastisch die Limitierung der Nutzung von Kreditkarten in der Türkei, die auf Anfang Februar ausgesprochen wurde, bereits wirkt.Den Berichten zufolge sanken die Umsätze mit Kreditkarten in der Türkei im Februar dieses Jahres im Vergleich zum Februar 2013 um 2,7 Milliarden Lira. Dies entspricht umgerechnet ungefähr 880 Millionen Euro.

Limitierung der Kreditkarten-Nutzung zeigt Wirkung

In der Türkei werden Kreditkarten, anders als in Deutschland, sehr rege genutzt, wie auch eine kürzlich veröffentlichte europäische Vergleichsstudie der ING-DiBa gezeigt hat. Doch Ministerpräsident Erdogan gefällt die ganze Sache nicht mit den Plastikkarten, zumal sich sein Volk zunehmend mit Krediten, die über Kreditkarten aufgenommen werden, verschuldet. Deshalb wurde die Kreditkarten-Nutzung auf Anfang Februar 2014 limitiert – und prompt zeigte sich am Ende des Monats auch ein starker Rückgang der Kreditkartenumsätze in seinem Land.

 Zur europäischen Vergleichsstudie der ING-DiBa

Am Beispiel einer Woche, der zwischen dem 14. Februar und dem 21. Februar dieses Jahres, zeigt sich der Rückgang recht exemplarisch und zugleich besonders drastisch. Wie das Vergleichsportal CHECK24 berichtet, sanken die Kreditkartenumsätze in der Türkei binnen der genannten Woche um gleich 1,2 Milliarden Lira, so dass unter dem Strich 1,3 Prozent weniger mit Kreditkarten umgesetzt wurde. Dies bedeutete zugleich einen Rückgang auf nur noch 89,6 Milliarden Türkische Lira, was umgerechnet um die 30 Milliarden Euro entspricht.

Im Jahr zuvor noch drastischer Anstieg

Während die Kreditkartenumsätze im Februar 2014 rückläufig waren, hatte sich im Jahr davor ein ganz anderes Bild gezeigt. Hier waren die Umsätze mit Kreditkarten in der Türkei im Vergleich zum Februar 2012 um 17,4 Prozent angestiegen. Die Limitierung der Nutzung von Kreditkarten zeigt damit eine deutliche Wirkung in dem Land, in dem anders als in Deutschland viel mehr der Bürger mit Kreditkarten bezahlen. Und sich damit zugleich auch mitunter hoch verschulden, weil sie ihre Ausgaben nicht mehr im Griff haben und die Ratenzahlungen für die Kreditkartenschulden irgendwann zu einer nicht mehr tilgbaren finanziellen Belastung der türkischen Haushalte werden.

Begrenzung der Kreditkartenumsätze in Deutschland undenkbar

Während die Türkei mit harter Hand geführt wird und Ministerpräsident Erdogan derzeit an vielen Baustellen ein scharfes Kommando führt, ist eine Begrenzung der Kreditkartenumsätze hierzulande undenkbar. Dafür ist das Thema Kreditkartenschulden einfach noch viel zu unbedeutend für die gesamte Volkswirtschaft. Und: letztlich muss jeder Bürger selbst wissen, wo und wie er sich verschuldet und wie er diese Schulden dann wieder zurückgezahlt bekommt.

Von kostenlosen bis zur Premium-Kreditkarten

Auch in den USA ist trotz der regen Nutzung von Kreditkarten und vor allem von so genannten Revolving Kreditkarten (= Kreditkarten mit Teilzahlungsmöglichkeit) kaum eine solche Limitierung der Umsätze denkbar. In der Türkei greift der Staat durch die Begrenzung der Kreditkartenumsätze letztlich auch massiv in die Privatangelegenheiten seiner Bürger ein, was auf diese drastische Weise in Ländern wie Deutschland und den USA kaum denkbar ist. Zum Glück, können wir dazu nur sagen!