Müssen internationale Regeln her für den Bitcoin?

Die digitale Währung Bitcoin musste in den vergangenen Monaten viel durchmachen. Immer wieder wurde vor dem Bitcoin gewarnt, einige Bitcoin-Börsen mussten wegen Hacker-Angriffen schließen und der Ruf nach einer Regulierung der virtuellen Währung wurde immer lauter. Nun fordert die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, Liane Buchholz, internationale Regeln für den Bitcoin.

Bei einem Redaktionsbesuch bei der Nachrichtenagentur dpa machte Buchholz deutlich, dass der Bitcoin internationale Regeln benötige. „Eine deutsche Lösung dafür ist nur schwer möglich, es müsste eine internationale Lösung sein“, so die Hauptgeschäftsführerin des VÖB gegenüber der Nachrichtenagentur.

Kommt das Ende der Unabhängigkeit des Bitcoin?

Der Bitcoin wurde im Jahre 2009 entwickelt, um eine unabhängige und damit zugleich auch unregulierte digitale Währung zu schaffen. Die Finanzkrise hatte gezeigt, dass es so nicht mehr weitergehen konnte und Anleger eine neue Währung benötigen, die abseits jeder Regulierung unabhängig agieren kann. Doch dieser nun fünf Jahre alte Traum könnte bald der Vergangenheit angehören.

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Kommen internationale Regeln, wird dies einer Regulierung des Bitcoin gleichkommen und damit zugleich auch das Ende der Unabhängigkeit des Bitcoin einläuten. Davon ist auszugehen. Doch es stellt sich vorab auch die Frage: wie sollen solche Regeln überhaupt aussehen? Denn letztlich ist der Bitcoin nicht als Währung anerkannt, sondern wird je nach Land unterschiedlich betrachtet und damit auch behandelt.

Internationale Regeln müssten den Bitcoin damit als erstes weltweit auf die gleiche Stufe stellen, und ob dies möglich sein wird, ist derzeit mehr denn fraglich. Auch wenn der VÖB eine solche internationale Lösung als notwendig erachtet, so bedeutet dies zugleich auch, dass eine solche „Problemlösung“ auch tatsächlich einführbar und dann auch umsetzbar ist.

Verbraucherschutz beim Bitcoin?

Als Grund für den Wunsch nach internationalen Regeln gibt Buchholz an, dass Verbraucher besser geschützt werden sollen beim Bitcoin. Doch die Frage ist: was soll ein solcher Schutz eigentlich bringen bzw. beinhalten?

Der Bitcoin ist zwar eine digitale Währung und kann hie und da mittlerweile auch als Zahlungsmittel genutzt werden, ist aber für die meisten in erster Linie eine Möglichkeit Geld anzulegen. Und zwischen einer reinen Währung und einer Anlageart sind nun mal immer noch zwei Welten, die man zwar teilweise miteinander vermischen kann, jedoch sicher nicht ganz, wie es bei dem Ruf nach internationalen Regeln in unseren Ohren hallt.

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Ein solcher Verbraucherschutz könnte dabei nur eines bedeuten: eine vollständige Regulierung des Bitcoin und eine Festlegung des Kurses durch welche Behörde oder Notenbank auch immer. Aber dies wird nicht möglich sein, da dies international nicht möglich ist, sondern nur auf einzelne Staaten begrenzt oder aber einzelne Währungsgebiete wie beispielsweise die Euro-Zone.

Alles in einen Pott und einmal umrühren bitte?

Laut der VÖB-Chefin geht es beim Bitcoin „um Verbraucherschutz“. Und: „Das Vertrauen der Bürger in Internetaktivitäten – egal ob es um Bitcoins, Facebook oder Whatsapp geht – ist, oder besser war, ja recht groß. Da braucht es Aufklärung und Regeln.“

Für einen Laien mag sich das ja durchaus interessant anhören, was Liane Buchholz da von sich gibt, internetaffine Menschen werden sich jedoch hier fragen: und was hat das eine mit dem anderen zu tun. Genau das fragen wir uns auch. Hier wird wieder einmal alles in einen Pott geworfen, nur um möglichst was zu sagen. Und dabei wird dann in Wirklichkeit irgendwie gar nichts gesagt, zumindest nichts, was irgendwie wirklich von Belang wäre für die Zukunft des Bitcoin.

Damit bringt auch der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, der VÖB, nicht wirklich etwas Neues in das wichtige Thema Zukunft des Bitcoin ein. Einfach mal pauschal nach internationalen Regeln zu rufen, kann sicher nicht das Gelbe vom Ei sein, um Lösungen zu finden, wie beispielsweise zukünftig mit Hacker-Angriffen auf Bitcoin-Börsen umgegangen werden soll. Denn genau dies ist derzeit das Hauptproblem der digitalen Währung und damit des Anlegerschutzes. Hier könnten Regeln kommen und greifen, nicht aber in einem nicht einmal wirklich klar ausgegorenen Wunsch nach einer Regulierung eines unabhängigen Anlageguts.

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