Shoppen im Internet: Vorsicht bei der Zahlungs-Falle!

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat eine Stichprobe zu den Zahlungsmöglichkeiten bei 120 Online-Shops durchgeführt und ist dabei auf „dreiste Abkassierer“ gestoßen. Eine Vielzahl an Zahlungsmöglichkeiten steht den Käufer beim Shoppen im Internet zur Verfügung, doch nicht wenige Händler scheinen dies auszunutzen und das Bezahlen mit verschiedenen Zahlmethoden mit Aufschlägen zu berechnen.

Die Zahlungs-Falle: Zahlungen mit Aufschlag

»In der Spitze mit weit über 100 Euro“ lagen die Aufschläge, auf welche die Verbraucherzentrale NRW bei ihrer Stichprobe traf. Nun sind es nicht gerade kleine Shops, welche die Verbraucherschützer unter die Lupe genommen haben, nach Angaben der Verbraucherzentrale reichte das Testfeld „von Air-Berlin bis Zalando, vom Zoo-Versandhaus bis Amazon.«

Eine kostenlose Zahlmethode ist Pflicht!

Verschiedene SommerurlaubsikonsDas Recht sieht es vor, dass mindestens eine gängige Zahlungsmöglichkeit kostenlos angeboten wird. Doch nicht immer wird dies wohl auch so umgesetzt, wie es sich der Gesetzgeber gedacht hat. Laut Verbraucherzentrale NRW zeigte sich dies bei der Stichprobe bei Germanwings. Dort wird Lastschrift als Zahlmethode kostenlos angeboten.

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Doch die Verbraucherschützer haben dabei herausgefunden: »Ärgerlich nur: Freigeschaltet war die Lastschrift lediglich „bis zu 5 Tage vor Abflug“«, so die Verbraucherzentrale NRW in ihrer die Stichprobe begleitenden Info für die Presse.

Travel- und Technikshops bitten zur Kasse!

Überhaupt entdeckten die Verbraucherschützer bei ihrer Stichprobe unter den 120 Online-Shops, dass es vor allem Travelshops und Technikshops sind, welche ihren Kunden beim Bezahlen in die Tasche langen.

  • Germanwings berechnete nach Angaben der Verbraucherzentrale in Düsseldorf für die Zahlmöglichkeiten Rechnung und PayPal jeweils 9,90 Euro. Eine pauschale Gebühr, die nicht gerade ohne ist.
  • Bei Abbuchungen, welche über die Kreditkarte erfolgten, wurden sogar gleich zwei Prozent des Gesamtpreises fällig. Immerhin sind dies je 1.000 Euro, die der Kunde bei seiner Buchung zu bezahlen hat, 20 Euro, die zusätzlich anfallen.
Fazit

D. h. wer dort eine Reise buchen möchte, der muss zugleich die Kosten für die Zahlmethode mit einberechnen bei seiner Finanzplanung für den Urlaub.

Nachnahme immer mit Aufschlag

Wer seine Ware erst bezahlen möchte, nachdem er sie erhalten hat, aber nicht auf Rechnung zahlen möchte oder kann, der muss bei einer Nachnahme stets zuzahlen wie die Stichprobe ergab. Keiner der von den Verbraucherschützern unter die Lupe genommen 120 Online-Shops bot den Kauf per Nachnahme kostenfrei an.

Im Durchschnitt stieß die Verbraucherzentrale auf Kosten von fünf bis sieben Euro für die Nachnahme. Nur zwei Euro berechnete das Schuhhaus Görtz. Fast 12 Euro fielen hingegen beim Fashionshop Emotion an.

 Zahlen fürs Zahlen

Wer im Internet Waren einkauft bzw. Reisen bucht, der muss für das Bezahlen häufig auch noch bezahlen. Wie die Stichprobe der Düsseldorfer Verbraucherschützer ergab, kassierten 70 von 120 Shops für mindestens eine Zahlungsmöglichkeit bei ihren Kunden ab. Jeder vierte der getesteten Online-Shops sogar für mehrere Zahlmethoden. Verbraucherfreundlich sieht Einkaufen im Internet sicherlich anders aus.

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Mit Bitcoin ohne Aufschlag bezahlen

Bitcoin-Zeichnung auf weißem HintergrundBei einem der bei der Stichprobe auf ihre Zahlungsmöglichkeiten unter die Lupe genommenen Online-Shops fand die Verbraucherzentrale NRW sogar das kostenlose Angebot mit der digitalen Währung Bitcoin zu bezahlen. Uhrzeit.org bietet damit etwas sehr Zeitgemäßes an, selbst wenn diese Zahlungsmöglichkeit vielleicht nur sehr wenige Kunden ansprechen mag. Vor allem, dass kostenlos mit Bitcoin bezahlt werden kann bei dem Shop, ist dabei bemerkenswert.

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Die Verbraucherschützer aus Düsseldorf bezeichnen dies als »das hippste Bezahlfeeling«. Schreibt aber dazu: »Es ist allerdings mehr als fraglich, ob Verbraucher sich die derzeit heißeste, aber hochrisikoreiche und schwankungsintensive Online-Währung überhaupt zulegen sollten.« Hierbei könnte sich Diskussion über Für und Wider des Bitcoin entfalten.

Fazit

Wir finden es auf jeden Fall gut, dass dort ohne Aufschlag (!) mit der virtuellen Währung bezahlt werden kann. Dies ist fortschrittlich und verbraucherfreundlich zugleich!

Beim Bezahlen auf Sicherheit UND Preis achten!

Die Ergebnisse der Stichprobe der Verbraucherzentrale NRW bei 120 Online-Shops zeigt auf, wie wichtig es für Verbraucher ist, nicht nur auf die Sicherheit der jeweiligen Zahlmethode zu achten, sondern zugleich auf ihren Preis. D. h. zugleich: Ein Shop mag noch so günstige Waren anbieten, wenn er dann am Schluss, wenn es um das Bezahlen geht gleich noch Kosten für die jeweils gewünschte Zahlungsmöglichkeit aufschlägt. Es kann also dann unter dem Strich gut sein, dass ein anderer Online-Shop die bessere Wahl wäre. Die Rechnung wird schließlich immer am Ende gemacht. Verbraucher sollten deshalb genau hinsehen, mit welcher sicheren und zugleich kostenfreien Zahlmethode sie ihre gekaufte Ware bezahlen wollen und können.

Gesamtfazit

Die Verbraucherschützer aus Düsseldorf haben sich Gedanken gemacht, die sich viele Verbraucher selbst oft nicht machen. Da wird dann bei einem Online-Shop bestellt und die nicht kostenfreie Zahlungsmöglichkeit hingenommen und trotzdem gekauft. Anstatt sich dann bewusst gegen einen solchen Shop zu entscheiden und die Ware bzw. Urlaubsreisen und Flüge in Online-Shops zu bezahlen, die nicht noch mit den Zahlmethoden selbst einen Reibach machen wollen.

Der Verbraucher ist es, der am längeren Hebel sitzt, was ihm oft nicht bewusst ist. Er kann entscheiden, wo er kauft und wo er bucht. Diese „Macht“ sollte er auch nutzen, um solche Shops auf den Boden zurückzuholen. Denn letztlich ist es immer der Verbraucher selbst, der die Wahl hat. Kauft er trotzdem bei solchen Online-Shops ein, werden diese ihre Vorgehensweise sicher nicht ändern. Verdienen sie doch gut an den für verschiedene Zahlungsmöglichkeiten aufgeschlagenen Kosten.

Selbst Zahlmethoden wie Kreditkarten und Mobile Payment müssen nichts kosten, wenn der Online-Shops selbst entscheidet, dass er lieber kundenfreundlich sein möchte, denn auch noch Geld mit solchen Zahlungsmöglichkeiten zu verdienen.

Die dreisten unter den Abkassierern will die Verbraucherzentrale NRW übrigens abmahnen. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt im Kampf für den Verbraucherschutz und gegen Online-Shops, die ihre Kunden wie eine Zitrone auspressen wollen.