Samsung Pay beschert unter Umständen Schufa-Eintrag

Kaum eingeführt, sorgt Samsung Pay bereits für Verdruss. Der Dienst, der sich analog zu Google und Apple Pay das mobile Bezahlen auf die Fahnen geschrieben hat, beschert seinen Kunden mitunter einen Eintrag bei der Schufa. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, summierten sich anfangs bis zu vier dieser Einträge, die zwar kein Negativmerkmal darstellen, gleichwohl den Schufa-Score und damit die Kreditwürdigkeit beeinflussen. Inzwischen informieren Samsung und die kooperierende Solarisbank ausführlich über das Thema Schufa.

Kooperationspartner Solarisbank AG

Verantwortlich für die Einträge bei der Auskunftei zeichnet die Partnerbank von Samsung, die Solarisbank AG. Sie „erbringt die Finanzdienstleistungen, die das Samsung Angebot ergänzen“. Doch von Anfang an: Wer Samsung Pay benutzen möchte, benötigt ein Girokonto in Deutschland, das bereits bei der Schufa gemeldet ist. Die finanziellen Verhältnisse werden von der Solarisbank AG durch eine Schufa-Abfrage geprüft, die nach zwölf Monaten wieder gelöscht wird und keinerlei Einfluss auf die Bonität hat. Reicht die Bonität, stellt die Solarisbank eine virtuelle Visa Debitkarte mit zu 1.000 Euro Verfügungsrahmen aus.

Der Eintrag, der von Belang ist, betrifft Kunden, denen Samsung Pay eine Kreditlinie mit Splitpay einräumt. Damit haben Nutzer die Möglichkeit, offene Beträge in Raten zu zahlen – bis zu einer Gesamtsumme von 8.000 Euro, plus 1.000 Euro Verfügungsrahmen der virtuellen Debitkarte. Wie hoch die Kreditlinie ist, entscheidet die Solarisbank. Kunden haben darauf keinen Einfluss und können ihre Ausgaben dementsprechend auch nicht deckeln.

Splitpay-Kreditlinie wird der Schufa gemeldet

Maßgeblich ist also, ob dem Antragsteller die Splitpay-Option eingeräumt wird. Dazu heißt es auf der Seite von Samsung: „Splitpay-Kreditlinien werden 20 Tagen nach erfolgreicher Anmeldung bei Samsung Pay an die SCHUFA gemeldet und in deine SCHUFA-Kreditauskunft eingetragen. Dieser Eintrag kann sich positiv oder negativ auf den Bonitätsscore, auch SCHUFA-Score genannt, auswirken.“ Frühere Berichte zum Thema Schufa und Samsung Pay zitieren die Solarisbank mit einer Verschlechterung des Scores von maximal einem Prozent. Nutzer monieren jedoch weitaus gravierendere Veränderungen.

Zum Vergleich: Apple und Google Pay

Während Samsung Pay an die Solarisbank AG gekoppelt ist, sind Google und Apple Pay „frei“. Hier können Nutzer die Daten vorhandener Kreditkarten hinterlegen, sofern die Bank den jeweiligen Dienst unterstützt. Die Zahlungen werden dann zum Beispiel über die Visa-Karte der Hausbank abgewickelt. Aber: Es gab in der Anfangszeit der beiden Dienste ebenfalls Kritik.

Beispiel Volksbank und Apple Pay: Wer sich über seine Volksbank Banking App eine virtuelle Debitkarte für Apple Pay erstellen ließ, erhielt ebenfalls einen Schufa-Eintrag. Dazu teilte der BVR (Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken) seinerzeit mit: „Die virtuelle Mastercard Debit ist ein Kartenprodukt von Mastercard. […] Die virtuelle Mastercard Debitkarte wird nicht am Konto, sondern gegen ein Kartenlimit autorisiert, somit besteht auch bei der Abrechnung Direct Debit ein Kreditrahmen.“ Kurzum: Wer für einen Bezahldienst wie Apple oder Google Pay eine virtuelle Kreditkarte einrichten lässt bzw. beantragt, sollte gegebenenfalls klären, ob ein Schufa-Eintrag erfolgt. Dieser Schritt ist bei Kreditkarten absolut normal.

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