Prepaid-Kreditkarten Test 2015

Da soll sich einer auskennen! Im tiefen Dickicht des Kreditkartedschungels tummeln sich etliche prominente und populäre Kartencharaktere. Corporate Cards, Business Cards, kostenlose Kreditkarten, fast kostenlose Kreditkarten, auf keinen Fall kostenlose Kreditkarten, Kooperationskarten …

Wer jetzt richtig Lust bekommen hat: hereinspaziert und angeschnallt – Kreditkarte.net präsentiert den »Prepaid-Karten Test 2015«.

Info

Die Fidor Bank hat ihrer Fidor Smart Prepaid MasterCard einen kleinen Relaunch verpasst. Aus der Smart MasterCard wird die Fidor Debit MasterCard.

Bei Veröffentlichung des Tests führte die Bank noch die Smart Prepaid MasterCard im Produktportfolio.

Volle Kostenkontrolle voraus!

Echte Connaisseurs wissen natürlich längst Bescheid, doch der nicht ganz so firme Beobachter braucht eventuell Starthilfe. Was ist und vor allem was kann eine Prepaid-Kreditkarte?

Prepaid-Kreditkarten sind grundsätzlich in Basis- und Kernkompetenz mit »echten« Kreditkarten vergleichbar. Einsatz- und Fremdwährungsentgelte, Gebühren, Kaufabwicklung beim Online-Checkout und am Terminal sind identisch. Und doch unterscheiden sich die scheinbar gleichen Kartentypen auf bemerkenswerte Art und Weise.

Für die Anschaffung einer Prepaid-Kreditkarte ist in der Regel keine SCHUFA-Auskunft nötig. Für Interessenten mit eher schmeichelhafter Bonität definitiv von Vorteil.

Prepaidkarten müssen vor Feldversuchen aufgeladen werden. Ist nichts auf dem Kartenkonto, ist sie nutzlos. Prepaidkarten basieren auf dem Guthabenprinzip. Das heißt, der Karteninhaber übt tatsächlich volle Kostenkontrolle aus – abgesehen von tückischen Gebühren und versteckten Entgelten. Doch auch vollwertige Kreditkarten sind vor solchen Kostenfallen nicht sicher.

Surftipp

Wir von Kreditkarte.net sind Experten für und rund um das Thema »Kreditkarten«. Unsere Redaktion testet regelmäßig alle möglichen Kartentypen und wertet diese nach eigens entwickelten Testschemata aus.

Tipp

graue Number26 Prepaid MasterCardDie Number26 Prepaid MasterCard ist das modernste Girokonto Europas. Number26 berechnet weder Grundgebühren noch Einsatzentgelte. Mit MoneyBeam ganz einfach per Smartphone Geld an Freunde und Bekannte senden und empfangen – natürlich kostenlos.

Tipp

schwarze Prepaid-Kreditkarte der Fidor BankDie Fidor Smart Prepaid MasterCard ist vor allem eines: Modern! Geringe Kartengebühr, tolle Konditionen in der Kategorie »Limits & Einsatzentgelte« und einen spitzenmäßigen Service zeichnen die Smart Prepaid MasterCard aus.

Neue Chance, alte Bekannte und eine »junge Wilde«

Gesamtsieger Prepaid-Kreditkarten Test 2015 Wuestenrot

Die Wüstenrot Bank darf sich nun offiziell »Triple-Gewinner« nennen. Im scheinbar ewig jungen Duell zwischen der Wüstenrot Visa Prepaid und der Fidor Prepaid MasterCard geht schon wie 2013 und 2014 auch 2015 der Titel erneut nach Baden-Württemberg. Chapeau! Das soll erst mal einer nachmachen.

Die Wüstenrot Bank überzeugt vor allem in den Gebühren-Kategorien. Weder die Karte selbst kostet Gebühren noch der Einsatz der Karte. Okay, für Umsätze in Fremdwährung wird dann ein kleines Entgelt von 1,50 % fällig. Das ist zu verkraften.

Gesamtwertung 2. Platz Prepaid-Kreditkarten Test 2015 Number26 MasterCard

Anders als in den vergangenen zwei Jahren fiel die Entscheidung in der 2015er-Konkurrenz deutlich knapper aus. Zwar reicht es für die Fidor Bank wieder »nur« für Platz zwei, doch die Luft wird dünner. Der »ewige Zweite« verkürzt den Abstand nach vorne auf gerade mal zwei Pünktchen.

Für DIE Überraschung im Test sorgt die Number26 Prepaid MasterCard. Erst ganz am Ende und auf den letzten Drücker noch in den Test gerutscht, und dann die Premierenteilnahme gleich mal auf dem zweiten Rang abgeschlossen.

Gesamtwertung 2. Platz Prepaid-Kreditkarten Test 2015 Fidor Prepaid MasterCard

Gesamtwertung 3. Platz Prepaid-Kreditkarten Test 2015 ADAC Clubmobilkarte

Die Karte kommt ohne Gebühren und Entgelte aus. Warum es trotzdem nicht für den ersten Platz reichte? Die Number26 Prepaid MasterCard lässt ein paar Punkte in der Kategorie »Limits« liegen.

In dieser Rubrik geht es, man kann es sich fast schon denken, um Limits und Verfügungsrahmen. Da schneidet die Prepaid-Kreditkarte der Number26 GmbH im Vergleich zur direkten Konkurrenz etwas schlechter ab. So eng liegen manchmal Wohl und Wehe beieinander.

Die ADAC ClubmobilKarte beendet den Test im Gesamtklassement auf einem hervorragendem 4. Rang. Weil der 2. Platz jedoch doppelt vergeben wurde, zeichnen wir die ADAC ClubmobilKarte im »Prepaid-Kreditkarten Test 2015« als Gesamtdritten aus.

Gesamtklassement 2015

Platz Anbieter Punkte (max. 100)
1. Wüstenrot Bank Visa Prepaid 85
2. Die Fidor Smart Prepaid MasterCard im Detail 83
2. Number26 MasterCard 83
4. ADAC ClubmobilKarte 73
5. netbank Prepaid MasterCard 66,5
6. Global MasterCard Premium 65,5
6. LBB Visa Prepaid 65,5
8. Payango Payangocard 65
9. Berliner Sparkasse Visa Prepaid 63
9. Payango CristalCard 63
11. SupremaCard Prepaid MasterCard 62,5
12. neteller net+ Prepaid MasterCard 62
13. Postbank Visa Card Prepaid 61
14. VIABUY Prepaid MasterCard 60
15. MeineGiroKarte Prepaid MasterCard 59,5
16. Valovis Bank Prepaid MasterCard Swing 58,5
17. King Prepaid MasterCard 55
18. Wirecard Bank Prepaid Trio 51
Ø 65,67
Prepaid-Kreditkarten im Vergleich

Welche Prepaid-Kreditkarte überzeugt in welcher Kategorie?

Wir vergaben Punkte in insgesamt neun Kategorien. Um den Test übersichtlicher zu gestalten, haben wir verwandte Kategorien noch einmal zusammengefasst. Der Gesamtsieger ermittelt sich nun aus fünf Hauptkategorien.

Sicherheit

Sieger Kategorie Sicherheit Prepaid-Kreditkarten Test 2015 Global MasterCard Premium

Entscheidend in dieser Kategorie sind die Sicherheitsmerkmale einer Karte sowie die Einlagensicherung des Finanzinstitutes.

Die Global MasterCard Premium schiebt sich an allen Kontrahenten vorbei und räumt die Kategorie mit der maximalen Punkteausbeute ab. Auf den Plätzen folgen die Number26 MasterCard und die Visa Classic Prepaid der Berliner Sparkasse.

Die Wüstenrot Visa Prepaid, letztes Jahr noch Dominator in dieser Kategorie, muss ein wenig abreißen lassen. Das liegt nicht an schlechten Sicherheitswerten, viel mehr erhöht sich der Standard bei der Konkurrenz.

Außerdem haftet der Kunde bei Kreditkartenmissbrauch mit 150 Euro Eigenleistung. Das geht auch günstiger, unter anderem macht es die Berliner Sparkasse vor. Hier entfällt die Kundenhaftung bei Missbrauch gänzlich.

Platz Anbieter Punkte (max. 11)
1. Global MasterCard Premium 11
2. Number26 MasterCard 10,5
3. Berliner Sparkasse Visa Prepaid 10
Prepaid-Kreditkarten im Vergleich

Limits & Einsatzentgelte

Sieger Kategorie Limits und Entgelte Prepaid-Kreditkarten Test 2015 GlobalFidor Prepaid MasterCard

Welche Karte ist die günstigste? Kommt tatsächlich eine Karte ganz ohne Gebühren aus? Ja! Die Number26 MasterCard kommt komplett ohne Einsatzentgelte aus. Selbst auf das Fremdwährungsentgelt wird verzichtet.

Und doch reicht es nur für Platz drei in der Kategorie »Limits & Einsatzentgelte«. Warum? Sieger Kategorie Limits und Entgelte Prepaid-Kreditkarten Test 2015 ADAC ClubmobilKarteDie Verfügungsrahmen für den Karteneinsatz sind im Vergleich mit den übrigen Wettstreitern etwas limitiert und so lassen sich auch Punktabzüge erklären.

Der Platz an der Sonne ist doppelt besetzt. Die Fidor Prepaid MasterCard und die ADAC ClubmobilKarte teilen sich den Etappensieg.

Immer in Schlagdistanz: Die Wüstenrot Bank Visa Prepaid. Auf Rang vier fehlt der Wüstenrot Prepaidkarte gerade mal ein halbes Pünktchen für einen Platz auf dem Podium.

Bei der ADAC ClubmolbilKarte werden zunächst 1,75 Prozent Fremdwährungsentgelt in Rechnung gestellt, die jedoch erstattet werden.

Platz Anbieter Punkte (max. 32)
1. Fidor Smart Prepaid MasterCard 30
1. ADAC ClubmobilKarte 30
3. Number26 MasterCard 27,5
Prepaid-Kreditkarten im Vergleich

Zahlungsverkehr

Sieger Kategorie Zahlungsverkehr Prepaid-Kreditkarten Test 2015 neteller net+ Prepaid MasterCard

Prepaid-Kreditkarten funktionieren auf Guthabenbasis. Die Karte muss aufgeladen werden, erst dann ist eine Prepaid-Kreditkarte einsatzfähig. Das Aufladen nimmt daher eine existenzielle Rolle ein. Wie kann die Prepaid-Kreditkarte aufgeladen werden und welche Kosten entstehen dabei?

Werden neben der klassischen Banküberweisung auch alternative Auflademöglichkeiten und Online-Bezahlverfahren angeboten? Kann zum Beispiel von einer anderen Kredit- oder Debitkarte Geld transferiert werden?

Außerdem bewerten wir auch den ausgehenden Zahlungsverkehr. Können Überweisungen getätigt werden? Was kostet eine eventuelle Rückbuchung? Lässt sich Guthaben von Karte zu Karte verschieben?

In dieser Rubrik macht die neteller net+ Prepaid MasterCard trotz Gebühren für die Rücküberweisung von Restguthaben als Sieger auf sich aufmerksam.

Auf dem 2. Platz folgt ein Trio, zusammengesetzt aus der Fidor Prepaid MasterCard, Wüstenrot Bank Visa Prepaid und der Number26 MasterCard.

Prepaid-Kreditkarten im Vergleich

Grundgebühren

Sieger Kategorie Grundgebuehren Prepaid-Kreditkarten Test 2015 Number26 MasterCard

Darauf achten Sparfüchse immer als erstes. Wie hoch sind Anschaffungskosten, Jahresbeiträge und sonstige Basisgebühren? Wie setzt sich das Preis-Leistungs-Verhältnis zusammen? Kann eine Partnerkarte hinzugebucht werden? Wie teuer schlägt eine Ersatzkarte zu Buche?

Die Wüstenrot Visa Prepaid ist komplett von Grundgebühren befreit. Das heißt, es fallen keine Kartengebühren, Ausstellungsentgelte oder sonstige Kosten an. Allerdings gibt’s die Wüstenrot Visa Prepaid nur im Gesamtpaket mit einem angeschlossenen Girokonto. Doch auch das ist kostenlos und daher zu verschmerzen.

Zur Wüstenrot Visa Prepaid gesellt sich punktgleich die Number26 MasterCard. Die netbank Prepaid MasterCard komplettiert das Podium als Etappen-Dritter.

Etwas überraschend sind die deutlichen Abstände auf die Verfolger. Da muss der ein oder andere Anbieter noch eine Schippe drauflegen.

Platz Anbieter Punkte (max. 28)
1. Wüstenrot Bank Visa Prepaid 27
1. Number26 MasterCard 27
3. netbank Prepaid MasterCard 21,5
Prepaid-Kreditkarten im Vergleich
Info

Die Wirecard Prepaid Trio schneidet in dieser Kategorie besonders schlecht ab. Die Wirecard Bank wirbt damit, dass keine Kartengebühr kalkuliert wird. Toll! Im Gegenzug werden dann aber saftige Kontoführungsgebühren berechnet – 9,90 Euro im Monat. Auf’s Jahr gerechnet summieren sich 118,80 Euro. Das ist mal eine sportliche Ansage. Zudem wird auch eine einmalige Einrichtungsgebühr fällig.

Wir bewerten die Kontoführungsgebühren zwar separat von den Grundgebühren, doch weniger gewichtet.

Die Wirecard Prepaid Trio bekommt man ausschließlich als Paket. Das Paket beinhaltet eben die Prepaid-Kreditkarte, ein Girokonto und eine girocard. Möchte sich ein Interessent eine Wirecard Prepaid-Kreditkarte zulegen, wird er um die Kontogebühren nicht herumkommen. Aus diesem Grund haben wir die Kontoführungsgebühren auch wie Grundgebühren bewertet.

Ähnlich verhält es sich bei VIABUY und der Prepaid MasterCard. VIABUY gibt in seinem Preis- und Leistungsverzeichnis an, dass in den ersten drei Jahren keine Grundgebühren anfallen. Erst im vierten Jahr wird die Prepaid MasterCard mit 29,90 Euro jährlich gebührenpflichtig.

Das liest sich erst einmal super. VIABUY berechnet allerdings eine einmalige Ausgabegebühr von 89,70 Euro. Teilt man diese 89,70 Euro durch drei – in den ersten drei Jahren ist die Karte schließlich kostenlos erhältlich – kommt man auf … 29,90 Euro. Also genau den Betrag, der im vierten Jahr als Grundgebühr anfallen würde.

Netter Versuch, aber wir mussten in unserem Test entsprechend reagieren und bewerten die Ausgabegebühr wie eine Grund- bzw. Jahresgebühr

Guthabenzins

Sieger Kategorie Guthabenzins Prepaid-Kreditkarten Test 2015 Fidor Prepaid MasterCard

Die Geschichte »Guthabenzins« ist schnell erzählt. Warum? Ganz einfach: Der Guthabenzins ist vom Aussterben bedroht und aktuell eher Exot als Standard.

Lediglich vier der achtzehn getesteten Prepaid-Kreditkarten verzinsen das Guthaben auf dem Kartenkonto. Die ClubmobilKarte des ADAC, die LBB Visa Card Prepaid und die beiden Payango-Karten PayangoCard und CristalCard belohnen Karteninhaber mit 0,25 Prozent p. a. – immerhin.

Die Fidor Prepaid MasterCard setzt noch einen obendrauf. Die Fidor Bank lockt mit fast schon fabulösen 0,65 Prozent per annum.

Stichtag ist der 1. August 2015. Eventuelle Zinsanpassungen können nicht mehr berücksichtigt werden und fließen nicht in die Bewertung mit ein.

Prepaid-Kreditkarten im Vergleich

Unser Testverfahren

Wir haben in unserem 2015er-Test insgesamt 18 Prepaid-Kreditkarten auf Herz und Nieren überprüft.

Maximal konnten 100 Punkte, verteilt auf neun Kategorien, eingefahren werden. Wir haben dem Testschema aus dem Vorjahr ein kleines »Facelift« verpasst und neu priorisiert.

Die aktualisierten Bewertungskriterien wirken sich entsprechend auf die Platzierungen aus. Manch Kartenherausgeber, der sich im Vorjahr noch in der Spitzengruppe etablieren konnte, findet sich heuer etwas abgeschlagen wieder.

Aus Neun mach Fünf

Ergänzend zum Gesamtklassement haben wir auch die einzelnen Kategorie-Sieger gekürt. Verwandte Kategorien wurden zusammengefasst und als Ganzes bewertet. Aus diesen nun fünf Hauptkategorien gehen die einzelnen Gruppensieger hervor.

Gewonnen hat die Prepaid-Kreditkarte, die in allen Teilabschnitten beständig punktet und nicht versehentlich mal einen Ausreißer nach oben vorweisen kann.

Gesamtfazit

Das Maß der Dinge bleibt Klassenprimus Wüstenrot. Wie schon 2013 und 2014 verteidigt die Wüstenrot Bank Visa Prepaid erfolgreich ihren Titel.

Auch auf dem 2. Platz das gewohnte Bild. Die Fidor Smart Prepaid MasterCard schließt den 2015er-Test erneut als erster Verfolger der Wüstenrot Bank ab.

Doch in diesem Jahr erhält die Fidor Prepaid MasterCard Gesellschaft. Von null auf zwei katapultiert sich ein Debütant. Die Number26 MasterCard schafft es gleich im ersten Anlauf auf’s Stockerl.

Für wen eignet sich denn nun eine Prepaid-Kreditkarte? Ist sie für jeden Nutzertyp gleich interessant oder ist sie für bestimmte Gruppen einfach vorteilhafter?

Fassen wir mal die Fakten zusammen: Prepaid-Kreditkarten funktionieren nach dem Guthabenprinzip, Kredite werden nicht vergeben. Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch auch, dass eine SCHUFA-Auskunft in der Regel umschifft wird.

  • Vorteile

Karteninhaber können nicht mehr ausgeben als Guthaben bereitsteht. Die Risiken, den Überblick zu verlieren und sich finanziell zu ruinieren, sind überschaubar. Daher eignet sich die Karte besonders für Minderjährige, Studenten, Auszubildende … überhaupt Personen mit »angekratzter« Bonität oder keinem festen Einkommen.

  • Nachteile

Karteninhaber können nicht mehr ausgeben als Guthaben bereitsteht. Wenn nicht eingeplante Kosten entstehen, zum Beispiel auf Reisen, könnte eine Karte auf Guthabenbasis schnell an ihre Grenzen stoßen.

Eine Prepaid-Kreditkarte ist eine feine Sache, will man kontrolliert und im gesteckten Verfügungsrahmen »operieren«.

Info

Was sind Prepaid-Kreditkarten? Prepaid-Kreditkarten werden im Guthaben geführt. Das Kartenkonto, manchmal ein angeschlossenes Referenzkonto, muss vor Gebrauch aufgeladen werden. Wer ein Mobiltelefon mit Prepaid-Tarif nutzt, kennt den Modus Procedendi.

Frage: »Ich kenne das Sytsem »Prepaidkarten« von meinem Mobiltelefon. Ist denn so eine Prepaid-Kreditkarte …«

Antwort: »Bingo!«

Prepaid-Kreditkarten lassen sich auf verschiedene Arten aufladen. Üblich ist die Überweisung vom eigenen Girokonto bzw. eines beliebigen Referenzkontos. Einige Anbieter erweitern das Angebot um alternative Auflademöglichkeiten (zum Beispiel SOFORT Überweisung, Giropay et cetera).

Was die Akzeptanz von Prepaid-Kreditkarten in freier Wildbahn betrifft, bewegen sie sich mit den »echten« Kreditkarten mehr oder weniger auf Augenhöhe. Beim gängigen Einsatz, also Bargeldverfügungen oder bargeldlose Transaktionen, steht die Prepaid-Kreditkarte einer vollwertigen Kreditkarte in nichts nach. Vereinzelt kann es vorkommen, dass die Akzeptanz bei Hotelreservierungen oder Autovermietungen etwas leidet. Also im Vorfeld besser die nötigen Informationen recherchieren.

Kostenfallen

Nicht nur bei »echten« Kreditkarten lauern Kostenfallen. Der Teufel liegt im Detail. Auf was sollte man also achten

Existieren Gebühren für die Kontoschließung?

Vereinzelt lassen sich Anbieter die Kontoschließung tatsächlich bezahlen. Wer auf der Suche nach der passenden (Prepaid-) Kreditkarte ist, sollte unbedingt auch immer ein Blick ins Preis- und Leistungsverzeichnis werfen. Dort sind im Normalfall alle Leistungen und Gebühren nachvollziehbar präsentiert.

Wird eine Ruhegebühr nach Inaktivität berechnet?

Sollte die Karte über einen längeren Zeitraum »geschont« werden, also sollte das Kartenkonto für eine Weile inaktiv sein, kann es vorkommen, dass Institutionen vereinzelt Ruhegebühren einfordern.

Die VIABUY Prepaid MasterCard zum Beispiel berechnet nach 12 Monaten Inaktivität 9,95 Euro pro Monat. Ruhegebühren und Zeitpunkt können von Anbieter zu Anbieter variieren.

Ist die Rücküberweisung von Restguthaben möglich?

Bei einigen Kartenherausgebern fallen für die Rücküberweisung des Restguthabens zusätzliche Kosten an.

Soll beispielsweise Restguthaben von der neteller net+ Prepaid MasterCard zurücküberwiesen werden, kostet diese Aktion den Karteninhaber stolze 7,50 Euro.

Fallen Gebühren bei Einzahlungen an?

Prepaid-Kreditkarten werden im Guthaben geführt. Das Kartenkonto muss entsprechend gedeckt sein. Generell kann die Karte von einem beliebigen Konto via Überweisung aufgeladen werden. Einige Finanzinstitute bieten alternative, meist kostenpflichtige, Auflademöglichkeiten (SOFORT Überweisung, Giropay et cetera) an. Da kann dann schon mal der ein oder andere Euro zusammenkommen.

Werden Gebühren für Kontobewegungen und Überweisungen vom Kartenkonto fällig?

Anbieter, die eine Überweisungsfunktion bereitstellen, erheben für diesen Service teilweise Gebühren. Wenn nicht bereits in Besitz, lieber ein kostenloses Girokonto einrichten und dieses für Überweisungen nutzen.

Werden Fremdwährungsentgelte für Zahlungen im Nicht-EU-Ausland berechnet?

Kommt die Karte in Ländern zum Einsatz, in denen der Euro nicht gesetzliches Zahlungsmittel ist, fallen in der Regel Fremdwährungsentgelte an. Die Gebühren pendeln, je nach Institut, zwischen »entgeltbefreit« und 2,95 % des Umsatzes.

Existiert eine Einlagensicherung?

Finanzinstitute, die über eine deutsche Banklizenz verfügen, sind der gesetzlichen Einlagensicherung »Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH« angeschlossen. Die Sicherungsgrenze ist EU-weit harmonisiert.

Viele der getesteten Kreditkartenherausgeber sind zusätzlich freiwilliges Mitglied im »Bundesverband deutscher Banken«.

Einige Anbieter können keine Einlagensicherung vorweisen. Sollte das herausgebende Institut in Schieflage geraten …

Tipp

Diese Karten meiden oder stets kurzfristig und einsatzabhängig Geld aufladen.

Wird eine SCHUFA-Abfrage gestellt?

Generell wird bei Prepaid-Kreditkarten keine SCHUFA-Abfrage durchgeführt. Die Wüstenrot Visa Prepaid positioniert sich als die traditionelle Ausnahme von der Regel, ohne die kein Test der Welt auskommt. Davon geht die Welt jetzt nicht unter, sofern die Bonität des Antragsstellers seriös erscheint.

Fallen Gebühren an, wenn das Kartenkonto als Girokonto genutzt wird?

Teilweise kann das Kartenkonto auch als Girokonto fungieren. Im Optimalfall wird das Konto dann kostenfrei geführt.

Auch wenn das dazugehörige Konto nicht kostenlos ist, kann die Nutzung durchaus sinnvoll sein. Man sollte es lieber als Investition verstehen, wenn das Gesamtpaket (Preis-Leistungs-Verhältnis) attraktiv genug ist und die Vorteile überwiegen.

Existiert ein Limit für tägliche Geldabhebungen (innerhalb von 24 Stunden)?

Das Tageslimit variiert von Anbieter zu Anbieter. Bei einigen beschränkt sich das Limit auf maximal 500 Euro täglich. Andere stecken die Limits deutlich großzügiger. Wer seinen Verfügungsrahmen erhöhen will, sollte sich mit dem Kreditkartenherausgeber in Verbindung setzen.

Das Tageslimit lässt sich nicht automatisch auf den vollen Monat umrechnen bzw. übertragen. Einige Anbieter legen Wochenlimits fest oder bestimmen eine gewisse Summe über einen festen Zeitraum.

Sind Prepaid-Kreditkarten mit einer Hochprägung versehen?

Die Hochprägung zählt zu den Sicherheitsmerkmalen von Kreditkarten. Für Prepaid-Kreditkarten wird sie in den allermeisten Fällen nicht angeboten.

Wird eine Prepaid-Kreditkarte mit Hochprägung beworben, ist das in der Regel der Optik geschuldet und dient als Service am Kunden. Schließlich kann die Karte mit Hochprägung nicht direkt als Prepaid-Kreditkarte entlarvt werden.

 

Prepaid-Kreditkarten im Vergleich