Kreditkartenkredite Februar 2025 - Zinsen, Volumen, Ausfallquoten, Spreads

Wie üblich fühlen wir auch diesen Monat wieder dem Markt für Kreditkartenkredite in Deutschland und den USA auf den Zahn. Gerade in den USA steigen Zinsen und Zinslasten stark für die Verbraucher und Banken. Letztere nutzten die letzte Zinswende zu ihren Gunsten, indem sie die Sollzinsen für Kreditkartenkredite deutlich stärker erhöhen als die Guthabenzinsen, die sie ihren Kunden etwa aufs Tagesgeldkonto bieten.

Volumen

Nach der Finanzkrise 2008/09 war das Volumenwachstum der Kreditkartenkredite im Vergleich zum Vorjahresmonat zuletzt im Oktober 2022 auf einem neuen Höhepunkt von 18,30 Prozent – die statistischen Ausreißer 2010-2011 ausgenommen. Von diesem letzten Höchstwert hat sich der Wert in den USA seit der Zinswende der Federal Reserve gesenkt. Im November 2024 waren die Zinssätze im Vergleich zum November 2023 um 4,79 Prozent gestiegen. Deutschland hatte einen ähnlichen Ausreißer gegen Ende 2022 bis ins Jahr 2023 hinein. Im Februar 2023 hatten sich die Kreditkartenkredite um 57,81 Prozent zum Vorjahr erhöht. Das Kreditvolumen hat sich auf ein neues Plateau katapultiert und ein Rückgang in selbem Maße zeichnet sich noch nicht ab. Im November sind die Kredite im Vergleich zum Vorjahr um 1,77 Prozent gestiegen.

Volumen der Kreditkartenkredite in Deutschland und den USA - Veränderung zum Vorjahresmonat

Zinslast

Die monatliche Zinslast von Kreditkartenkredite in den USA steigt weiterhin ungebremst. Im Dezember 2024 wurde ein Gipfel von 20,02 Mrd. USD erreicht und liegt fast eine Milliarde US-Dollar über dem Vorjahreshoch von 19,07 Mrd. USD im Dezember 2023.

Monatliche Zinslast für Kreditkartenkredite in den USA

Die Zinslast in den USA zeigt nicht nur einen stetigen Aufwärtstrend, sondern hat sich seit 2021 für Verbraucher mehr als verdoppelt. Ein ähnlich steiler Anstieg konnte zuletzt nur nach der Wirtschaftskrise 2008/2009 beobachtet werden.

Währenddessen greifen Verbraucher in Deutschland traditionell nicht annährend so oft auf die Möglichkeit der Ratenzahlung bei Kreditkarten. Erst in der zweiten Hälfte von 2022 stiegen die Zinslastwerte rapide. Dadurch erhöhte sich die Zinslast in Deutschland der letzten zehn Jahre um 110,1 Prozent, während es in den USA eine Steigerung um 211,22 Prozent gab.

Im September 2024 erreichte die Zinslast in Deutschland einen neue Höchstwert von 104,11 Mio. EUR. Die Werte blieben auch im November über 100 Mio. Euro, jedoch liegt die Zinslast bei 102,42 Mio. Euro. Im Vergleich zum letzten Nadir von 50,29 Mio. EUR im April 2021 stellt dies eine Steigerung von 103,7 Prozent da. Im Vergleich dazu erfuhr die Zinslast USA vom Tiefpunkt des letzten Plateaus im April 2021 – 8,93 Mrd. USD – einen Anstieg um 124,19 Prozent

Monatliche Zinslast für Kreditkartenkredite in Deutschland

Ausfallquoten

Was die Ausfallquoten bei Kreditkartenkrediten angeht, stehen laut Daten der Federal Reserve Bank of St. Louis (FED) in den USA große Banken weiterhin wesentlich solider da als kleine Banken. Im 3. Quartal 2024 sank in den USA die Ausfallquote von Kreditkartenkrediten bei kleinen Banken (7,48 Prozent), während die der großen Banken (3,11 Prozent) gleich blieb. Die Spanne nähert sich also etwas an, ist jedoch im Allgemeinen weiterhin extrem breit, wie nachfolgend ersichtlich:

Ausfallquoten für Kreditkartenkredite in den USA

Zinsentwicklung und Spread

Die Sollzinsen für Kreditkartenkredite sind seit 2022 in den USA um fast 50 Prozent gestiegen. Kreditkartenzinsen in Deutschland waren kurz darauf um rund 26 Prozent gestiegen. Gegen Jahresende 2024 zeichnet sich in beiden Ländern eine leichte Senkung ab.

Kreditkartenzinssätze in Deutschland, USA und GB im Vergleich

Der Blick auf die Auswertung aller von uns verglichenen Kreditkarten zeigt, dass die Sollzinsen aktuell durchschnittlich 18,6 Prozent p.a. betragen und in einem Korridor von 13,45 bis 24,60 Prozent Sollzins p.a. verlaufen.

Sollzinsen für Kreditkarten laut Kreditkarte.net

Laut unseren Berechnungen stieg der Spread zwischen den Sollzinsen für Kreditkartenkredite und Dispokredit auf dem Girokonto im November gegenüber dem Vormonat um dreizehn Basispunkte auf 7,51 Prozentpunkte. Der Spread zwischen Sollzinsen bei Kreditkarten und Zinsen fürs Tagesgeld verringerter sich im November um einen einzigen Basispunkt auf 17,72 Prozentpunkte.

Spread zwischen Sollzinsen für Kreditkartenkredite und Dispokrediten
Spread zwischen Sollzinsen für Kreditkartenkredite und Tagesgeldzinsen

Quellen

Volumen, Zinslast und Ausfallquoten bei Kreditkartenkrediten

Sollzinsen für Kreditkartenkredite und Spread zu Dispozinsen sowie Tagesgeld

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